D.K. Harrell
Blues als Teil einer positiven Bewegung
Mit „The Right Man“ legt der 25-jährige Sänger und Gitarrist D.K. Harrell ein Debütalbum vor, das aufhorchen lässt. Das ist nicht nur seinem außerordentlich großen Talent zu verdanken, sondern auch dem Non-Profit-Label Little Village Foundation, das für die Aufnahmen bestmögliche Bedingungen schuf.
Dem im April 1998 in Ruston, Louisiana, geborenen D.K. Harrell wurde der Blues quasi in die Wiege gelegt. Nicht etwa auf genetischem Wege durch besonders musikalische Eltern, sondern durch eine Art frühkindliche pädagogische Maßnahme. „Als ich ungefähr in dem Alter war, in dem Kleinkinder anfangen sollten, erste Worte zu sprechen, passierte bei mir leider nicht viel“, erklärt Harrell im Interview mit bluesnews. „Also spielte mein Großvater viel B.B. King in meiner Gegenwart und eines Tages fing ich bei ,The Thrill Is Gone‘ an mitzusingen. In gewisser Weise lernte ich also durch die Bluesmusik zu sprechen.“
Während sein Gesang später auch im Kirchenchor geschult wurde, bedurfte es weltlicher Einflüsse, um ihn zu motivieren, zusätzlich auch noch ein Instrument zu erlernen. 2009 zeigte er sich von dem Film „Cadillac Records“ beeindruckt, der sich – wenn auch mit einigen künstlerischen Freiheiten – mit dem Label Chess Records als wichtigstem Impulsgeber des Chicago-Blues befasst. „Als ich Columbus Short sah, der in dem Film Little Walter darstellte, sagte ich: ,Mann, ich will unbedingt Mundharmonika spielen.‘ Also nahm mich meine Mutter mit in ein Musikgeschäft in Monroe, wo ich drei Mundharmonikas bekam. Eine in C, eine in G und eine in A. Aber irgendwann, so um 2011 herum, langweilte mich das und ich versuchte zur Gitarre zu greifen.“ Harrell, der sich selbst als Einzelgänger bezeichnet, der in seiner Kindheit nur wenige Freunde hatte, stieß in jener Zeit abermals auf einen Film, der sein musikalisches Interesse entfachte. „Mein erster Einfluss auf der Gitarre war John Lee Hooker, als ich ihn in dem 1980 erschienenen Film ,Blues Brothers‘ den Song ,Boom Boom‘ spielen hörte.“
- Dirk Funke
- Auszug aus dem Interview in bluesnews 115
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