Krissy Matthews
Den Jüngeren im Blues verwurzelte Musik näherbringen
Krissy Matthews war ein Frühstarter und gerade einmal zwölf, als er 2004 gemeinsam mit Blueslegende John Mayall auftrat. Zwei Jahre später erschien sein Debütalbum „Blues Boy“. Im Alter von 19 standen – nicht zuletzt dank des Hamburger Downtown-Blues-Club-Betreibers Uwe Mamminga – bereits vier Alben in der Diskografie des Gitarristen und Sängers. Der erfüllte sich nun mit der opulenten 33-Song-Produktion „Krissy Matthews & Friends“ einen lang gehegten Wunsch. Zudem nutzt er seine Popularität, um Talente zu fördern. Auf diesem Wege will der Künstler etwas von dem zurückgeben, was ihm einst durch seine Mentoren zuteilwurde.
Lange Jahre galt der US-Amerikaner Joe Bonamassa als der am härtesten arbeitende Mann im Bluesrock, doch inzwischen gibt es ein europäisches Pendant: Krissy Matthews, britisch-norwegischer Gitarrist, Songschmied und Hansdampf in allen Gassen mit Wohnsitz in Bremen. Er hat mittlerweile nicht nur neun Alben veröffentlicht, sondern ist seit 2015 als Leadgitarrist festes Mitglied der Hamburg Blues Band. Er managt sich selbst und betätigt sich zudem neuerdings auch noch als Tourneeveranstalter, der im September mit Connolly Hayes seinen ersten Act auf ausgiebige Deutschlandtournee schickt. Aktuell steht bei dem 32-Jährigen allerdings der neue Longplayer „Krissy Matthews & Friends“ im Fokus, ein aufwendiges Projekt, in dem ebenfalls reichlich Arbeit steckt.
Schließlich sind auf den 33 Songs der Doppel-CD an die 70 Gäste zu hören, allesamt Freundinnen und Freunde unterschiedlichster Musikergenerationen, denen er im Laufe seiner rund 20-jährigen Karriere begegnet sei, wie Matthews im bluesnews-Interview erzählt. „Die Idee habe ich schon seit zehn Jahren mit mir herumgetragen, hatte aber nie die Zeit, sie umzusetzen, weil ich einfach zu beschäftigt war. Auch letztes Jahr hatte ich eigentlich gar nicht die Zeit, aber ich habe mir dann gedacht, dass einige meiner Freunde nicht jünger werden, sodass ich es einfach realisieren musste. Chris Farlowe ist 84 Jahre alt; mein Freund, Mentor und Mitstreiter Pete Brown verlor den Kampf gegen den Krebs und starb zwei Monate, nachdem ich ihn aufgenommen hatte“, blickt er zurück.
(Auszug aus dem Interview in bluesnews 118)
- Philipp Roser
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