Manfred Miller verstorben
Ein großer Kenner der Bluesgeschichte
Im Alter von 78 Jahren ist am 4. Juni der Autor, Journalist, Radio- und Fernsehredakteur/-moderator Manfred Miller in Mainz verstorben. Er war ein großer Kenner der Bluesgeschichte in all ihren Facetten und hat seine vielschichtige Herangehensweise und tiefes Verständnis 2017 in dem Buch „Um Blues und Groove – Afroamerikanische Musik im 20. Jahrhundert“ (Heupferd Verlag) ausführlich dargelegt. Miller war an zahlreichen weiteren Publikationen sowie Rundfunk- und Fernsehproduktionen beteiligt und war 1981 einer der Mitbegründer des bis heute jährlich stattfindenden Bluesfestivals in Lahnstein. Am meisten wird er einer bestimmten Generation von Bluesfans jedoch durch seine Radiosendung „Blues Time“ im Südwestfunk/Süddeutschen Rundfunk in Erinnerung bleiben, die von Anfang der 1970er-Jahre bis 1989 lief. Hier präsentierte Miller nicht nur großartige Musik – oftmals von unbekannteren Künstlern –, sondern ging auch auf den sozialgeschichtlichen Kontext und auf die Texte der Songs ein, inklusive deutscher Übersetzungen in Reimform. 2020 erhielt er den Lahnsteiner Bluespreis „Blues Louis“ für sein Lebenswerk.
- Klaus Kilian