Margie Evans (1940–2021)
Vom Gospel zum Blues – Erste Alben auf L+R Records in den 1980er-Jahren
Margie Evans wurde am 17. Juli 1940 als Marjorie Ann Johnson in Shreveport, Louisiana, geboren, heiratete 1957 den Prediger Jim Evans und zog mit ihm nach Los Angeles. Sie sang zunächst ausschließlich Gospel und kam erst in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre als Mitglied der Band von Johnny Otis zum Blues. In den 70ern arbeitete Margie Evans unter anderem mit Willie Dixon, Roy Brown sowie Big Joe Turner zusammen und machte einige Aufnahmen unter eigenem Namen. Mit zwei Songs gelangen ihr kleinere Hits in den R&B-Charts.
Horst Lippmann und Fritz Rau ist es zu verdanken, dass Evans im folgenden Jahrzehnt in Europa etwas bekannter wurde. Sie trat im Rahmen der American Folk Blues Festivals auf und veröffentlichte auf L+R Records ihre ersten LPs „Mistreated Woman“ (1982) sowie „Another Blues Day” (1984). Bis 1995 folgten drei weitere Alben. Danach wurde es deutlich ruhiger um Margie Evans, die unter anderem kleinere Rollen als Schauspielerin annahm.
Umso überraschender kam es vor rund fünf Jahren zu einem kleinen Comeback in Europa. Sie spielte mit Philipp Funkhauser drei akustische Konzerte in der Schweiz, Ausschnitte daraus erschienen 2016 unter dem Titel „Unplugged – Live At Mühle Hunziken“ (Black Palm Music) als CD/DVD-Set und kletterten auf Platz 4 in den Schweizer Album-Charts. Die Aufnahmen sind auch als Drei-LP-Box inklusive CD und DVD erhältlich. Margie Evans verstarb am 19. März 2021 im Alter von 80 Jahren.
- Dirk Föhrs