Steve Cropper
Es hat sich einfach so ergeben
Die Laufbahn des 83-jährigen Gitarristen, Musikproduzenten und Songwriters begann während der goldenen Stax-Ära als Sideman von Soul- und Bluesstars. Platten unter eigenem Namen veröffentlichte er aber nur selten. Insofern überrascht es, dass drei Jahre nach dem Grammy-nominierten „Fire It Up“ mit „Friendlytown“ ein weiteres Album herauskam. Mit im Boot war Billy Gibbons von ZZ Top.
Steve Cropper ist ein Soulmann der ersten Stunde und landete mit Booker T. & The M.G.’s 1962 seinen ersten Charts-Erfolg. Die von ihm mitgeschriebene Instrumentalnummer „Green Onions“ zählt zu den Klassikern des Genres. Als Gitarrist der Stax-Hausband ist er auf Hits von Rufus Thomas, Otis Redding, Sam And Dave, Wilson Pickett, Eddie Floyd und vielen anderen zu hören. Viele der Songs schrieb er mit den Künstlern gemeinsam, wie etwa Otis Reddings „(Sittin’ On) The Dock Of The Bay“ (das 1969 mit einem Grammy ausgezeichnet wurde) und Wilson Picketts „In The Midnight Hour“.
Danach produzierte Cropper LPs von Jeff Beck, Tower Of Power und anderen, steuerte sein Gitarrenspiel zu Soloalben von John Lennon und Ringo Starr bei, arbeitete mit der Vokalgruppe Manhattan Transfer zusammen und war Mitglied der legendären Blues Brothers. In den 1990er-Jahren bildete er mit Booker T. Jones und Donald Dunn die Tourneeband von Neil Young. Heute lebt Cropper in Nashville und leitet die Insomnia Studios.
Auch mit 82 Jahren gehen ihm die Ideen nicht aus, wie sein neues Album „Friendlytown“ belegt. Für das hat er eigens die Band Steve Cropper & The Midnight Hour aus der Taufe gehoben und sich mit Billy Gibbons von ZZ Top einen namhaften Kollegen an die Seite geholt. „Es hat sich einfach so ergeben“, sagt Cropper im bluesnews-Interview zu der Kooperation mit dem Texaner. Dabei gerät er ins Schwärmen: „Billy kann ja alles machen. Er kann unter seinem eigenen Namen auf die Bühne gehen, oder mit ZZ Top. Aber am liebsten wäre es mir, wenn er mit Steve Cropper And The Midnight Hour auftreten würde!“
Auszug aus dem Interview in bluesnews 119.
- Ralf Deckert
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