Im April zeigte sich der Gitarrist und Sänger von Delta Moon noch zuversichtlich, seine Krankheit besiegt zu haben. Doch in der Nacht auf den 9. Oktober verlor Tom Gray seinen Kampf gegen den Krebs. Er verstarb im Alter von 70 Jahren.

„Tolle Neuigkeiten!“, schrieb Tom Gray im April auf der Delta-Moon-Homepage. „Der PET-Scan hat gezeigt, dass mein Lungenkrebs überwunden ist. Das heißt, er ist besiegt.“ Er müsse noch an Gewicht zulegen und wieder Kraft tanken, erklärte der Musiker, „aber es ist ein wirklich schöner Tag“. Gray hatte sich Monate zuvor dazu entschlossen, seine Krankheit öffentlich zu machen, und erhielt viel Zuspruch und Unterstützung von Bluesfans sowie Kollegen. Doch der Krebs kam zurück.

Der (Lap-Steel-)Gitarrist und Sänger wurde als Musiker und Songwriter geschätzt, war durch seine ruhige und stets freundliche Art sehr beliebt. Vor rund 20 Jahren gründete er mit Mark Johnson Delta Moon. Markenzeichen der Band wurde ein vom Bottleneck-Slide-Spiel (Johnson) und Grays Lap-Steel-Gitarre geprägter, groovender Swamp-Blues-Sound. Zunächst tourte das Quartett durch kleine Clubs in Atlanta, nach dem Gewinn der International Blues Challenge 2003 folgten regelmäßige Tourneen durch die USA, Kanada und Europa. Zwischen 2002 und 2018 veröffentlichte Delta Moon zwölf Alben, dies in Eigenregie (Delta Moon Records) und auf kleineren Labels wie Jumping Jack Records, die nur Produktionen des Quartetts herausbrachten, Red Parlor oder Deep Rush Records. Zuletzt erschien „Babylon Is Falling“ als CD, LP und in digitalen Formaten.