Walter Trout
Ein Album über die „Conditio Humana“
Rund 30 Alben hat Walter Trout in seiner seit über fünf Dekaden andauernden Karriere veröffentlicht. So ein düsteres wie „Broken“ war bislang nicht darunter. Die aktuellen Krisen und das, was gerade auf der Welt passiert, beschäftigt den Gitarristen, Sänger und Songwriter.
Die düsteren Töne auf „Broken“ seien mehr der Sorge als der Wut geschuldet, sagt Walter Trout. Der Sorge um die Welt, um die Menschen und um die Zukunft. „Das Album ist einfach eine Reflexion dessen, was gerade auf der Welt los ist“, so der 72-Jährige. „Wobei: Es war schon auch Ärger dabei, als ich ,I’ve Had Enough‘ geschrieben habe. Ich saß vor den Fernsehnachrichten und dachte irgendwann, ich habe die Schnauze voll von dem Scheiß. Okay, also ist da ein Song entstanden, der auch Wut ausdrückt.“
Ansonsten aber sei er vor allem eher bedrückt als wütend über aktuelle Zustände. Eine von Trouts größten Sorgen ist, dass in den USA eine zweite Amtszeit für Donald Trump denkbar geworden ist. „Es wäre eine Tragödie für die ganze Welt, wenn dieser Klimaleugner wieder im Amt wäre. Die Welt steht an einem Kipppunkt beim Klima. Etwas muss passieren. Stattdessen kommt dieses A…loch und will den Kohleabbau staatlich fördern. Und der NATO den Rücken kehren.“ Das dürfe nicht passieren. „Wir leben in einer ziemlich düsteren Zeit. Nicht nur wegen der Politik. Jeder hat diese inneren Kämpfe im Leben, mit denen er sich auseinandersetzen muss!“ Und manchmal denke er, dass sich im Grunde nichts verändert hat seit seiner Kindheit und Jugend. „Es scheint mir, als sei das das Wesen des Menschen. Und das wollte ich musikalisch ausdrücken. Ich wollte ein Album über die ‚Conditio Humana‘ aufnehmen.“
(Auszug aus dem ausführlichen Interview in bluesnews 117).
- Ralf Deckert
- bluesnews 117
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