Wilko Johnson verstorben
John Wilkinson, so der bürgerliche Name des Mitbegründers der Pub-Rock- und R&B-Band Dr. Feelgood, ist tot. Wie der Facebook-Seite der Wilko Johnson Band zu entnehmen ist, verstarb der Musiker am 21. November im Alter von 75 Jahren in seinem Haus in Westcliff, England, im Schlaf.
Johnson war von 1971 bis 1977 Gitarrist und – neben Lee Brilleaux – Sänger bei Dr. Feelgood. Gelegentlich spielte er auch Piano. Nach dem erfolgreichen Album „Stupidity“ überwarf er sich mit Brilleaux und gründete die Formation Solid Senders. 1980 stieg er bei Ian Dury & The Blockheads ein, später folgte die Wilko Johnson Band mit Blockheads-Bassist Norman Watt-Roy. Wilko Johnson war für seine manischen Auftritte bekannt und zählt zu den Musikern, die den Punk maßgeblich beeinflusst haben. Auch als Schauspieler hinterließ er Spuren. In zwei Staffeln von Game of Thrones mimte er einen stummen Henker.
Ende 2012 wurde bei dem damals 65-Jährigen unheilbarer Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Die Ärzte gaben ihm nur noch wenige Monate. Doch eine Chemotherapie lehnte Johnson ab, ging stattdessen auf „Farewell Tour“ und wurde zum gefragten Interviewpartner in britischen TV-Shows. Später stellte sich die Diagnose als falsch heraus. Johnson wurde in einer Operation ein seltener, aber weniger aggressiver Tumor entfernt. 2014 galt er als krebsfrei.
Wilko Johnson trat weiterhin auf und veröffentlichte die Alben „Going Back Home” (2014, mit Roger Daltrey) sowie „Blow Your Mind“ (2018). Die deutschsprachige Ausgabe seiner Biografie „Das Leben geht weiter“ erschien 2017 im Verlag Heyne Encore.
- Dirk Föhrs