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Gregg Allman verstorben
Gregg Allman, Gründungsmitglied der Allman Brothers Band, ist am 27. Mai 2017 in seinem Haus in Savannah, Georgia, im Alter von 69 Jahren verstorben. Er habe in den letzten Jahren vielerlei gesundheitliche Probleme gehabt, heißt es dazu auf www.greggallman.com. So hatte er sich etwa 2010 als Folge einer Hepatitis-C-Erkrankung einer Lebertransplantation unterziehen müssen.
Geboren wurde Gregory LeNoir Allman am 8. Dezember 1947 in der „Music City“ Nashville, Tennessee. Als er zwei Jahre alt ist, wird sein Vater das Opfer eines Gewaltverbrechens, und da seine Mutter zur Sicherung des Lebensunterhalts der Familie eine Ausbildung aufnimmt, muss er ab der dritten Klasse zusammen mit seinem gut ein Jahr älteren Bruder Duane zunächst auf ein Militärinternat. 1959 zieht die Mutter mit den beiden Söhnen nach Daytona Beach, Florida, wo Allman als Siebtklässler in der Schule seinen ersten Auftritt hat. Gemeinsam mit Duane gründet er die Coverband The Escorts, aus der sodann die Allman Joys werden und unter dem Bandnamen The Hour Glass nehmen die Brüder schließlich zwei LPs auf, bevor es 1969 zur Gründung der Allman Brothers Band kommt, die sich in Macon, Georgia, niederlässt. Nachdem deren erste beiden Studioalben „The Allman Brothers Band“ und „Idlewild South“ nur mäßigen Erfolg haben, bringt die 1999 in die Grammy Hall of Fame aufgenommene Doppel-LP „At Fillmore East“ dem Sextett endlich den Durchbruch, der allerdings vom Unfalltod Duane Allmans im Oktober 1971 kurz vor Vollendung seines 25. Lebensjahres überschattet wird. Fünf Jahre darauf kommt es zur ersten Auflösung der Band.
Bereits 1973 veröffentlicht Gregg Allman sein Solodebüt „Laid Back“ und legt 2011 mit „Low Country Blues“ sein letztes Studiowerk unter eigenem Namen vor. Im Jahr darauf erscheint seine mithilfe eines Musikjournalisten zu Papier gebrachte Autobiografie „My Cross To Bear“, in der er sich als „a man who has seen it all“ bezeichnet, was durch die Erzählung seiner von „Sex & Drugs & Rock’n’Roll“ geprägten Vita bestätigt wird. Mit dem Live-CD/DVD-Set „All My Friends: Celebrating The Songs & Voice Of Gregg Allman“ erweisen ihm 2014 Kolleg/innen wie Susan Tedeschi, Derek Trucks, sein Sohn Devon Allman, Keb’ Mo’, Dr. John, Taj Mahal, die wenig später endgültig aufgelöste Allman Brothers Band und andere ihre Reverenz unter anderem mit der Interpretation von Kompositionen aus seiner Feder wie „Dreams“, „Whipping Post“ oder „Melissa“ und 2015 folgt mit „Back To Macon, GA“ ein weiteres Audio/Video-Set mit Liveaufnahmen Allmans aus jener Stadt, die den Brothers zu Beginn ihrer Karriere als Stützpunkt diente. Laut Rolling Stone hinterlässt Allman, der mehrfach verheiratet war, seine Ehefrau Shannon, vier Kinder sowie drei Enkelkinder. (28.05.2017 • Michael Seiz)
4. Delta Blues Tour ab 26. September
In bluesnews 88 wurde ausführlich über die Delta Blues Tour 2016 berichtet, nun steht die vierte Reise ins Mississippi-Delta bevor und es sind noch einige Plätze frei. Wer vom 26. September bis 9. Oktober 2017 dabei sein möchte, findet auf der Homepage von AAR Travel alle Informationen (Link weiter unten). Station wird in Memphis, Clarksdale, Greenville, Hazlehurst, Crystal Springs, Jackson und anderen Städten gemacht, außerdem werden das Mighty Mississippi Music Festival und das legendäre King Biscuit Festival in Helena, Arkansas, besucht. Im Reisepreis sind Hin- und Rückflug, Übernachtungen, Fahrten im komfortablen Bus, deutschsprachige Reiseleitung und vieles mehr enthalten. (26.05.2017 • Dirk Föhrs)
Die Gewinner/innen der Blues Music Awards
In der vergangenen Woche wurden in Memphis, Tennessee, die Blues Music Awards 2017 verliehen, drei der Auszeichnungen gingen an den Soul- und Blues-Sänger Curtis Salgado. Über je zwei Awards durften sich Joe Bonamassa, Kenny Neal, Bobby Rush und die Tedeschi Trucks Band freuen, zudem wählten die Mitglieder der amerikanischen Blues Foundation Susan Tedeschi zum „Contemporary Blues Female Artist“. Eine Übersicht aller Gewinner/innen findet sich unter https://blues.org. (14.05.2017 • Dirk Föhrs)
Casey Jones 1939–2017
Einer der bekanntesten Schlagzeuger des frühen Chicago-Blues ist tot, Casey Jones ist am 3. Mai 2017 im Alter von 77 Jahren verstorben. Dies teilte Alligator Records mit. Casey Jones wurde am 26. Juli 1939 in Nitta Yuma, Mississippi, geboren und kam Mitte der 50er-Jahre nach Chicago. Er arbeitete mit namhaften Künstlern wie Earl Hooker, A.C. Reed und Muddy Waters zusammen, begleitete außerdem Otis Rush, Freddie King und andere bei Konzerten. Ende der 70er wurde er für rund sechs Jahre Mitglied in der Icebreakers-Band von Albert Collins. Casey Jones ist unter anderem auf Platten von Collins, Muddy Waters, Lonnie Brooks und Johnny Winter zu hören, zwischen 1987 und 1995 hat er zudem vier Alben unter eigenen Namen veröffentlicht. Zuletzt sind „The Crowd Pleaser” (1993) und „(I-94) – On My Way To Chicago” (1995) auf seinem eigenen Label Airwax Records erschienen. (05.05.2017 • Dirk Föhrs)
Lonnie Brooks verstorben
Lee Baker Jr., besser bekannt unter seinem Künstlernamen Lonnie Brooks, ist am 1. April 2017 im Alter von 83 Jahren in Chicago verstorben. Der 1933 in Dubuisson, Louisiana, geborene Gitarrist zog in den frühen 50er-Jahren nach Port Arthur, Texas, und begann dort seine Laufbahn als professioneller Musiker. Inspiriert wurde er besonders von Clarence „Gatemouth“ Brown, Long John Hunter und B.B. King. Für einige Zeit war er Mitglied in der Band des Zydeco-Pioniers Clifton Chenier, bevor er 1957 als Guitar Jr. für das Label Goldband Records die Single „Family Rules” aufnahm. Mit „The Crawl“ gelang ihm ein weiterer kleiner Erfolg, die Shuler/Victorice-Tanznummer wurde später durch die Fabulous Thunderbirds bekannter. Der Stil von Guitar Jr. sorgte seinerzeit für Aufsehen, denn er verband Blues, Country und Rock’n’Roll, bevor der Begriff „Swamp-Rock“ überhaupt erfunden wurde. „Man musste etwas zu bieten haben“, sagte Lonnie Brooks einmal in einem Interview, „es gab damals nur zwei oder drei Gitarristen, die diese Art von Musik spielten.“
Anfang der 60er-Jahre traf er in Atlanta, Georgia, auf Sam Cooke, der ihn mit nach Chicago nahm. Dort spielte er, zunächst immer noch als Guitar Jr., in der Band von Cookes Bruder L.C. Allerdings war in der Windy City bereits ein Guitar Jr. als Bluesmusiker aktiv, daher erfolgte die Umbenennung in Lonnie Brooks – und aus dem Rock’n’Roller von der Golf-Küste wurde ein Chicago-Bluesmann. Brooks war in der Band von Jimmy Reed aktiv, nahm aber weiterhin eigene Singles auf und spielte mit „Broke And Hungry“ 1969 seinen ersten Longplayer ein. Dies noch einmal unter Guitar Jr., erst danach nutzte er diesen Namen nicht mehr.
Lonnie Brooks hat rund ein Dutzend Alben veröffentlicht, zunächst auf Capitol, Evidence und Delmark, die meisten dann ab Ende der 70er-Jahre auf Alligator Records. Außerdem war er als Mitautor an dem Buch „Blues für Dummies“ beteiligt und wurde 2010 in die Blues Hall of Fame der Blues Foundation aufgenommen. Seine Söhne Ronnie und Wayne Baker Brooks sind ebenfalls als Bluesmusiker erfolgreich, auf „Times Have Changed“, dem neuen Album von Ronnie Baker Brooks (siehe Rezension und Interview in bluesnews 89), ist Lonnie Brooks als Gastmusiker zu hören. (03.04.2017 • Dirk Föhrs)
Chuck Berry im Alter von 90 Jahren verstorben
Charles Edward Anderson Berry Sr., besser bekannt unter seinem Bühnennamen Chuck Berry, ist am 18. März in seinem Haus in Saint Charles, Missouri, verstorben. Der Musiker wurde 90 Jahre alt. Chuck Berry stand 1952 in seiner Geburtsstadt St. Louis erstmals auf der Bühne und wurde 1955 mit Demo-Aufnahmen bei Chess Records in Chicago vorstellig. Davon wurde der Song „Ida Red“ in „Maybellene“ umbenannt und als Single veröffentlicht. Gleich mit seinem Debüt gelang dem Gitarristen und Sänger ein Top-Ten-Hit in den Billboard Charts. Es folgten zahlreiche weitere Hits wie „Roll Over Beethoven“, „Memphis, Tennessee“, „Sweet Little Sixteen“, „Rock And Roll Music“ und „Johnny B. Goode“. Zum Markenzeichen des Musikers zählte der sogenannte Duckwalk (Entengang), den er bereits in den 50er-Jahren auf der Bühne praktizierte. Chuck Berry zählt zu den Pionieren des Rock’n’Roll und hatte großen Einfluss auf die Entstehung der Beatmusik. Er wurde als erster Musiker in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen (1986) und erhielt zahlreiche weitere Auszeichnungen. Für 2017 hatte Berry vor einiger Zeit ein neues, seiner Ehefrau Themetta gewidmetes Album angekündigt. (20.03.2017 • Dirk Föhrs)
James Cotton verstorben
James Cotton, einer der bedeutendsten Mundharmonikaspieler des Blues, ist am 16. März im Alter von 81 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung in einem Krankenhaus in Austin, Texas, verstorben. James Henry Cotton, so sein vollständiger Name, wurde am 1. Juli 1935 auf einer Baumwollplantage in Tunica, Mississippi, geboren und erlernte das Mundharmonikaspiel von Sonny Boy Williamson Nr. 2 (Rice Miller). Mit ihm trat er ebenso auf wie mit Howlin’ Wolf und anderen, erste Aufnahmen entstanden 1953 in den Sun Studios in Memphis. Ab Mitte der 50er war er für rund zwölf Jahre Mitglied in der Muddy Waters Band, bevor er schließlich 1966 mit der James Cotton Band unter eigenem Namen aktiv wurde. In der zweiten Hälfte der 70er-Jahre kehrte er noch einmal für Plattenaufnahmen zur Muddy Waters Band zurück. Im Laufe seiner sechs Dekaden umspannenden Karriere hat „Mr. Superharp“, so sein Spitzname, annähernd 30 Alben veröffentlicht, außerdem ist er auf Produktionen von Dr. John, Koko Taylor, Memphis Slim, Steve Miller, Hubert Sumlin und vielen anderen zu hören. Sein musikalisches Schaffen wurde unter anderem mit einem Grammy Award (für die CD „Deep In The Blues“), zehn Blues Music Awards und durch die Aufnahme in die Blues Hall of Fame (2006) gewürdigt. (17.03.2017 • Dirk Föhrs)
Die Ergebnisse der Abstimmung - 10 CDs verlost
Die bluesnews-Abonnent/innen haben abgestimmt und ihre vier Lieblingssongs von der Zusammenstellung „bluesnews Collection Vol. 11“ gewählt. Diese stammen von Andreas Diehlmann & The Rhythm Kings, Gregor Hilden, The Jim Dandies sowie White Hot & Blue. Die Interviews folgen in den bluesnews-Ausgaben 89 bis 92, außerdem erhalten diese vier Acts je ein Gratis-Inserat im Wert von 500 Euro. Unter allen, die an der Abstimmung teilgenommen haben, wurden 10 CDs verlost. bluesnews gratuliert folgenden Gewinnern: Hermann Buttkus (Laatzen), Klaus-Jürgen Gabriel (Wertheim), Joachim Glück (Gomadingen), Guido Jünger (Düren), Rüdiger Kapahnke (Zorneding), Reiner Kranetvogel (Haßloch), Gerhard Möhwald (Marktoberndorf), Christian Rudolph (Sulingen), Peter Schnurr (Günthersleben) und Klaus Zimmer (Pulheim).
Jetzt zur „bluesnews Collection Vol. 12“ anmelden!
Die „bluesnews Collection Vol. 12“ erscheint im Dezember 2017 als Gratis-Beilage zur Ausgabe 92 (nur für Abonnent/innen), interessierte Bands und Musiker/-innen können sich ab sofort anmelden!
Gerd Huke verstorben
Mit seinem hohen Bluesanteil zählte das New Orleans Music Festival Wendelstein zu den beliebtesten Veranstaltungen im jährlichen Blueskalender und auch die Konzerte in der „Jegelscheune“ genossen weit über Markt Wendelstein hinaus einen exzellenten Ruf in der Bluesszene. Dies war dem Engagement von Gerd Huke zu verdanken, der als Kulturreferent ab Anfang der 90er-Jahre zahlreiche nationale und internationale Größen des Blues und Jazz in die kleine Ortschaft nahe Nürnberg holte. Am 29. Januar 2017 ist der Musikliebhaber nach schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren verstorben. Unter der Leitung von Gerd Huke, der stets von seine Ehefrau Gabriele unterstützt wurde, wuchs das 1994 begründete New Orleans Music Festival (später in Jazz & Blues Open unbenannt) enorm und lockte in manchen Jahren weit über 20.000 Besucher. Mit Erreichen des Pensionsalters gab Gerd Huke 2012 die Festivalleitung ab. Damit einher ging auch eine Neuausrichtung des Festivals, bei dem der Blues kaum noch eine Rolle spielt. (01.02.2017 • Dirk Föhrs)