AWEK
Tief im traditionellen Blues und Rhythm & Blues verwurzelt
In den 1990er-Jahren stieg das Interesse an traditionelleren Spielarten des Blues in Europa spürbar an. Es war eine Entwicklung, von der auch Awek profitierten. Längst sind die Franzosen gern gesehener Gast auf namhaften Festivals, doch in Deutschland konnte das Quartett noch nicht so richtig Fuß fassen. Das könnte sich mit dem neuen Album „Let’s Party Down“ ändern.
Auftritte beim Montreux Jazz Festival, in Memphis, im legendären Club Antone’s (Austin, Texas) sowie auf Festivals in den USA und Kanada stehen inzwischen in der Vita von Awek. Zudem kann die Band um Gitarrist/Sänger Bernard Sellam auf zehn Plattenveröffentlichungen binnen 24 Jahren zurückblicken. Für den elften Streich flogen die Franzosen erneut in die USA. Genauer: ins sonnige Kalifornien. Eine Hälfte des neuen Doppelalbums, welches zum 25-jährigen Dienstjubiläum herauskam, wurde in den Greaseland Studios von Kid Andersen aufgenommen.
Vier Alben in den USA aufgenommen
„Wir waren zum zweiten Mal in den Greaseland Studios, um eine CD aufzunehmen. Damit haben wir insgesamt vier Platten in den USA eingespielt. Kid Andersen ist ein Gitarrengenie und ein großartiger Soundingenieur. Wir haben ein sehr freundschaftliches Verhältnis und absolutes Vertrauen, wenn er Anweisungen während der Aufnahmesessions erteilt“, erklärte Sellam im bluesnews-Interview. Dass er „Let’s Party Down“ (Rezension hier) in den höchsten Tönen lobt, versteht sich von selbst. „Ich habe das Gefühl, dass wir über die Jahre einfach immer besser werden.“ Außerdem habe er sich für das Schreiben der Songs vier Jahre Zeit genommen.
Dass Sellams Kompositionen tief im traditionellen Blues und Rhythm & Blues verwurzelt sind, kommt nicht von ungefähr. „Ich sehe es so: Man kann nicht von sich behaupten, ein Bluesmusiker zu sein, wenn man nicht absolut verrückt nach dieser Musik ist. Ich sammle Platten, lese Bücher und schaue Videofilme über den Blues, seit ich 14 bin.“ So formte die intensive Auseinandersetzung mit dem Genre und dessen Künstlern den Stil von Bernard Sellam und Awek. „Wir sind große Fans des Texas-Blues von den Fabulous Thunderbirds oder von West-Coast-Musikern wie James Harman, Lynwood Slim, Jr. Watson und anderen.“
- Till Seidel (Auszug aus dem Interview in bluesnews 98)
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