Jens Filser
Den Blues im Fokus
Was haben die Liedermacherin Anne Haigis, die Krautrocklegende Birth Control und die Tommy Schneller Band gemeinsam? Nun, allen drei war Jens Filser bereits als Gitarrist zu Diensten. Jetzt hat der Hildener Musiker ein neues Soloalbum im Organ-Trio-Format vorgelegt.
Es ist jetzt zwölf Jahre her, dass Jens Filser mit „Picks & Licks“ erstmals ein Album unter eigenem Namen veröffentlicht hat. Dass dieses in Fachkreisen auf eine positive Resonanz stieß, zeigte etwa die Aufnahme in die von der Kritikervereinigung Preis der deutschen Schallplattenkritik e. V. (PdSK) vierteljährlich erstellte Bestenliste, die im 4. Quartal 2008 in der Sparte „Blues und Bluesverwandtes“ erfolgte. Nun erschien mit dem „Organic Blues Project“ betitelten Nachfolger der zweite Streich, den Filser mit seinen Kollegen Dirk Schaadt an der Hammond und Mickey Neher-Warkocz am Schlagzeug an zwei Tagen mit Ausnahme der Gesangsspuren live in einem Solinger Studio einspielte. Inspiriert worden dazu sei er, so Filser gegenüber bluesnews, von Jazzgitarristen wie Wes Montgomery oder Grant Green, deren Orgeltrio-Platten er in letzter Zeit verstärkt gehört habe. Und dabei sei ihm die Idee gekommen, diesen Ansatz in seine Blueswelt zu transportieren.
Auf Phrasierung und Groove gesetzt
Und mit dem Ergebnis zeigt er sich rundum zufrieden. „Die Platte ist für mich ein Meilenstein in meiner künstlerischen Entwicklung“, erläutert er dazu im bluesnews-Gespräch. „Mein Gitarrenstil hat sich in den letzten Jahren doch verändert, hin zu einem vokaleren, volleren Ton im Solospiel. Daran habe ich in der Tat auch wirklich gearbeitet. Zudem habe ich ganz bewusst noch stärker auf Phrasierung und Groove gesetzt, um richtig konkrete Aussagen in den Solos zu machen. All das ließ sich natürlich in der Trioformation mit den Jungs optimal realisieren, denn es braucht für so ein Spiel einfach Raum und Zeit.“
- Michael Seiz (Auszug aus dem Interview in bluesnews 97)
- bluesnews 97
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