Larkin Poe
Frischzellenkur für die Wurzeln des Blues
Larkin Poe aus dem Süden der USA gehören möglicherweise zu den größten Hoffnungen der jungen Bluesmusik. Im Interview verraten die beiden Schwestern Rebecca und Megan Lovell, wer sie musikalisch beeinflusst hat, warum sie ihre Alben selbst produzieren und wie sie ihre Pläne aufgrund der Covid-19-Pandemie umgestellt haben.
Mit der Musik kamen die beiden Geschwister schon durch ihre Heimat in Berührung, wie Rebecca Lovell erzählt: „Wir sind in Ost-Tennessee geboren, wo Dolly Parton herkommt. Aufgewachsen sind wir etwa eine Stunde nördlich von Atlanta. Im US-amerikanischen Süden groß zu werden, war meiner Meinung nach ein ganz wichtiger Faktor, der in unsere Entwicklung als Menschen und Künstler reingespielt hat. Es gibt dort eine so reichhaltige musikalische Kultur, die wir anreichern und schützen wollen, damit wir im 21. Jahrhundert amerikanische Bluesmusik machen und diese mit kommenden Generationen teilen können.“
Ihre Schwester Megan ergänzt: „Unser erster Berührungspunkt war wohl klassisches Geigen- und Klavierspiel, als wir noch ganz klein waren. Als wir mit dem Unterricht angefangen haben, war Rebecca drei Jahre alt und ich vier. Da haben wir das erste Mal selbst Musik gespielt. Dass uns die Musik so richtig vom Hocker gerissen hat und wir verstanden haben, was für eine wichtige Rolle sie in unserem Leben spielen würde, war in den frühen Teenagerjahren. Da waren wir bei einem Bluegrass-Festival namens MerleFest und haben zum ersten Mal amerikanische Rootsmusik live gehört. Da wurde uns das schlagartig klar: Wir haben immer viel Rootsmusik gehört, ob Bluegrass von Alison Krauss & Union Station oder Rock’n’Roll von der Allman Brothers Band; aber erst, als wir sie live gehört haben, konnten wir die Bedeutung dieser Musik erfassen. Da haben wir uns mit dem Bluegrass- und Roots-Fieber angesteckt.“
Wahlheimat Nashville
Inzwischen leben die Schwestern in Nashville. Rebecca Lovell erklärt, warum: „Wir haben nach einem Ort gesucht, an dem wir uns niederlassen können. Sowohl Megan als auch ich sind verheiratet und wollten irgendwo Wurzeln schlagen. Dafür hat sich Nashville perfekt angeboten. Die Stadt ist sehr klein und hat viel Gefühl, deswegen findet hier so viel rund um die Musik statt. Ein wunderbarer Ort, um ihn zu seinem Zuhause zu machen. Obwohl wir gar nicht viel zu Hause sind. (lacht) Diesen Frühling verbringen wir wegen der Covid-19-Pandemie aber natürlich viel Zeit hier und sind sehr dankbar dafür, dass es sich tatsächlich nach ,Home Sweet Home‘ anfühlt.“
- Timon Menge
- Auszug aus dem Interview in bluesnews 102
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