Marvin Scondo
& Christopher Fecher
Authentischer Sound im Stil der 1950er-Jahre
Das gibt es auch nicht alle Tage: Marvin Scondo und Christopher Fecher flogen in den Südwesten von Virginia, um im Studio von Bigtone Records ihr Debütalbum einzuspielen.
Klar: Elvis, der Rock’n’Roll und der Blues. Friedberg vor der Haustür. Da muss man ja auf die rockige Bahn geraten, oder? Bei Marvin Scondo (30) aus Hanau jedenfalls liegt das Thema in der Familie. Seit er 15 ist, spielt er in der Band seines Vaters Steve mit. Der wiederum ist seit den 1980er-Jahren mit der Hoochie Coochie Blues Band eine feste Größe in der Rhein-Main-Bluesszene. Und sicherlich mächtig stolz auf den Coup, den sein Sohn nun in den USA gelandet hat.
Ein großer Name des Retro-Booms wurde ins Boot geholt
Denn für ihr Debütalbum „Road Trip Sessions Volume One – From West VA To California Bay“ haben sich Scondo und dessen musikalischer Langzeitpartner Christopher Fecher einen der großen Namen des aktuellen Retro-Booms mit ins Boot geholt: Big Jon Atkinson. Der ist als Produzent und Musiker für Stars wie Kim Wilson oder Kid Ramos nicht ohne Grund die erste Wahl, wenn es um einen authentischen Analogsound im Stil der 50er-Jahre geht. Und genau diesen Soundtraum träumte auch Marvin Scondo für seine Plattenaufnahme. „Wir haben hier in Deutschland angefragt bei diversen Studios. Die haben dann erst mal gesagt: ‚Klar, Blues kriegen wir hin. Das machen wir so aus dem Gefühl.‘ Am Ende hatten die dann aber alle einen Pop-Ansatz, der gar nicht zu uns passte. Und einige Tausender hätte es trotzdem gekostet.“
So entstand der Plan, irgendwann in die USA zu gehen und dort den Klang umzusetzen, den Scondo und Fecher sich für ihr Album vorstellten. „Wir haben also bei Big Jon angerufen. Der war gerade in sein neues Studio umgezogen und hat dort Rabatte angeboten. Da haben wir gesagt: ‚Okay, wir kommen.‘“ Kurz darauf sei man in der Kleinstadt Bristol in Virginia an der Grenze zum Bundesstaat Tennessee gelandet, ohne Vertrag, ohne irgendwas, nur mit der telefonischen Zusage, dass man eine Platte machen wolle bei Bigtone Records. „Wir haben uns dann in einem Hotel getroffen, Big Jon hat seine Kumpels Danny Michel an der Gitarre, den Schlagzeuger Malachi Johnson und die Sängerin Tiffany Christie dazugeholt, und dann haben wir losgelegt.“
(Auszug aus dem Interview in bluesnews 99)
- Ralf Deckert
- bluesnews 99
- Hier mehr zum Inhalt