Mike Ledbetter verstorben
Karrierestart als Opernsänger
Es ist eine Nachricht, die die internationale Bluesszene erschüttert: Mike Ledbetter verstarb am 22. Januar 2019 völlig überraschend im Alter von nur 33 Jahren. Zur genauen Todesursache gab es bislang keine Angaben. Wie aus dem Umfeld des Sängers und Gitarristen zu erfahren war, soll eine Autopsie Klarheit bringen.
Der 1986 in der Nähe von Chicago geborene Musiker war ein entfernter Cousin des legendären Sängers und Multiinstrumentalisten Huddie Ledbetter alias Lead Belly (1889–1949). Ledbetters musikalische Laufbahn begann in seiner Heimatstadt Elgin, Illinois, als Opernsänger, später trat er im Chicago Opera Theater auf, bevor er von der klassischen Musik ins Blueslager wechselte. International bekannt wurde er als Mitglied der Nick Moss Band, mit der er rund sieben Jahre in den USA, Europa und anderen Ländern unterwegs war. „Meine Frau brachte ihn mit zu einer meiner Shows in ,Rosa’s Lounge‘“, erklärte Nick Moss in einem Interview. „Er stahl mir an dem Abend die Show und gehörte fortan zur Band.“
Duoprojekt mit Mike Welch
Vor rund zwei Jahren trennten sich dann die Wege. Mike Ledbetter gründete mit Mike Welch ein Duo, welches auch auf europäischen Bühnen begeisterte (u. a. beim Bluesfestival Luzern). Für ihr Debütalbum „Right Place, Right Time“ wurden Welch und Ledbetter 2018 mit einem Blues Music Award in der Kategorie „Bestes traditionelles Bluesalbum“ ausgezeichnet.
Mit Mike Ledbetter verliert der Blues einen begnadeten Sänger, der es wie kaum ein zweiter verstand, mit seiner Tenorstimme Tradition und Moderne zu verbinden. Außerdem zählte Ledbetter zu jenen sympathischen Musikern, denen Starallüren völlig fremd sind. Gleich drei Nominierungen für die Blues Music Awards 2019 dokumentieren, welchen Stellenwert sich dieser außergewöhnliche Musiker erarbeiten konnte.
- Dirk Föhrs