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Trio-Bluesrock mit viel Leidenschaft

Andreas Diehlmann Band - Your Blues Ain’t Mine

Andreas Diehlmann Band
Your Blues Ain’t Mine
(MMS)

Der Opener des dritten Diehlmann-Albums ist ein Genreklassiker und haut trotzdem vom Hocker: Robert Johnsons „Come On Into My Kitchen“ beginnt mit Gast Thomas Feldmann an der Harmonika als bedrohlich-düsterer Mississippi-Blues, der nach rund zwei Minuten mit einem Tempowechsel zum rasanten Boogie-Blues mutiert. Und es geht mitreißend weiter. Knackige Gitarrenriffs eröffnen den wie die Hölle groovenden Titelsong, zu dem der Kasseler ein Wah-Wah-Solo beisteuert. Kurz und wohldosiert, denn Andreas Diehlmann weiß, dass weniger manchmal mehr ist. Danach bleibt Luft zum Verschnaufen, es folgen ein textlich bewegender Slowblues und mit „I Don’t Know“ eine weitere ruhigere Nummer, bevor Diehlmann (vcl, gtr, org), Volker Zeller (bs) und Tom Bonn (dms) wieder den Boogie-Bluesrock-Hammer rausholen („Head Down Low“). Auch „Going Home“ geht ordentlich nach vorn, während die Warren-Haynes-Stadionhymne „Soulshine“ viel Südstaatenflair versprüht. Mit „Little Wings“ huldigt Andreas Diehlmann – der auch am Mikrofon mit rauer Stimme überzeugt – einer seiner Inspirationsquellen: Jini Hendrix. Laut Titelliste folgt mit dem „F#cking Happy Blues“ nur noch ein Song, doch tatsächlich sind es zwei. Nach dem rockenden Chicago-Blues herrscht nämlich rund 15 Sekunden Stille, bevor das Trio mit einer fast vierminütigen akustischen Version von „Amazing Grace“ das Album atmosphärisch ausklingen lässt. Kompliment, „Your Blues Ain’t Mine“ wurde mit viel Leidenschaft eingespielt und klingt, wie ein hervorragendes Bluesrock-Album klingen muss!

Bitte addieren Sie 8 und 4.

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