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Bluesrock mit Betonung auf der ersten Wortsilbe

Mike Zito
First Class Life
(Ruf Records, 44:56)

Nach den „recht extremen und rockigen“ Sounds des 2016er-Albums „Make Blues Not War“ habe Mike Zito als Nachfolger „eine richtige Bluesplatte“ vorgeschwebt, heißt es im Release-Info zu seiner nunmehr fünften Soloproduktion für Ruf Records. Und in der Tat ist der Blues auf dieser laut Zito an nur einem Tag eingespielten Scheibe deutlich präsenter als auf dem Vorgänger, und dies nicht nur wegen der beiden Covers, für die der in Texas lebende Musiker mit „I Wouldn’t Treat A Dog“ und „Trying To Make A Living“ auf zwei Titel aus dem musikalischen Nachlass von Bobby Bland bzw. Koko Taylor zurückgriff. Dazu gesellen sich Songs aus eigener Feder wie die Slowblues „The World We Live In“ und „Damn Shame“ oder das relaxt shuffelnde „Dying Day“, aber natürlich hat sich Zito mit dieser Veröffentlichung nicht komplett vom Bluesrock verabschiedet und so ist auch dieses Subgenre auf der Tracklist vertreten, wenn auch in seiner weniger heftigen Variante; zu nennen wäre hier etwa die mit Bernard Allisons Unterstützung geschriebene und eingespielte Nummer „Mama Don’t Like No Wah Wah“, mit der an Allisons Zeit in der Band von Koko Taylor erinnert wird, die bei ihren Gitarristen den Einsatz jedweder Effektgeräte strikt untersagt haben soll. Insgesamt kann Mike Zito bei den elf Tracks einmal mehr seine Qualitäten als Sänger, Songschreiber und stets songdienlich agierender (Slide-)Gitarrist unter Beweis stellen, und wer seinen Bluesrock mit klarer Betonung auf der ersten Wortsilbe mag, wird mit diesem Album auf jeden Fall gut bedient.

Bitte addieren Sie 9 und 1.

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