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Quicklebendige Klangzeitreise

Jimmie Vaughan - Baby, Please Come Home

Jimmie Vaughan
Baby, Please Come Home
(The Last Music, 35:26)

Einmal mehr hat sich der Texas-Veteran aus dem reichhaltigen Fundus der Blueshistorie bedient, um seine Fans mit einem Studioalbum zu versorgen. Richtig knackig legt er mit dem Titelsong aus der Feder von Lloyd Price als Opener los, ehe es mit „Just A Game“ (Jimmy Donley) eher getragen zur Sache geht. Vaughan versteht es, sowohl gitarristisch als auch vokal zu überzeugen und den Songs mit flüssigem Saitenspiel seine ganz eigene Note zu verleihen. Der vielfach von den 50er-Jahren beeinflusste Sound gewinnt durch die gelungene Integration der Bläserabteilung (superb: Saxofonist Doug James) oder die Hammond an Volumen. So wie bei „Hold It“, der einzigen Liveaufnahme des Albums (eine obskure James-Brown-Nummer), oder bei dem abschließenden „Baby, What’s Wrong“, dessen Original von Jimmy Reed stammt. Die Highlights liefern seine Aufnahmen von Fats Dominos „So Glad“, Lefty Frizells einstigem Country-Klassiker „No One To Talk To (But The Blues)“, T-Bone Walkers „I’m Still In Love With You“ mit Schmuse-Slow-Blues-Stempel ohne Schmalz oder das treibende „What’s Your Name” von Chuck Willis. Auch wenn Jimmie Vaughan nur covert (weitere Vorlagen stammen von Jimmy Mullins, Ted Jarrett/Ruth Brown und Richard Perry), liefert er eine unterhaltsame wie quicklebendige Klangzeitreise ohne Nostalgiefaktor. Und Jimmie Vaughan demonstriert, dass man den Texas-Blues mit allerlei Anleihen auch eher geschmeidig, ohne brachiale Rockwucht zur Geltung bringen kann.

Philipp Roser in bluesnews 98
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Jimmie Vaughan
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