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Ein Lückenschlusss

Gary Moore
How Blue Can You Get
(Provogue, ca. 44 Min.)
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Es mutet wie ein besonderes Schatzkästlein an. Der Rock- und Blues-Gitarrist Gary Moore verstarb 2011, seine musikalischen Hinterlassenschaften sind aber noch lange nicht alle gehoben. Das neue Album „How Blue Can You Get“ schließt eine Lücke und versammelt acht Tracks, die bislang in den Archiven der Familie schlummerten. Ungehörte, unveröffentlichte Songs, alternative Aufnahmen – somit rundum Raritäten. Zum Einstieg eine längere Fassung von „I’m Tore Down“, einer Komposition aus der Feder von Freddie King, die Moore mit Vorliebe live spielte. Im Mittelteil seine schreiende Gitarre, ein Markenzeichen des Ausnahmegitarristen. Es folgen „Steppin’ Out“ von Memphis Slim und die Ballade „In My Dreams“, unverkennbar der Stil von Gary Moore und wie die kleine Schwester zu seinem Riesen-Hit „Still Got The Blues“ aus dem Jahre 1990. „How Blue Can You Get“ von B.B. King aus dem Jahre 1964 zelebriert der Gitarrist sieben Minuten lang mit aller Hingabe. Die Melodienläufe von Moore mäandern in seine Blueswelt, in der er den Klassiker ein Stück weit in eine neue Zeit transportiert. „Looking At Your Picture“ könnte sich zu keinem besseren Zeitpunkt anschließen. Ein echtes Fundstück, in dem sich der Blues mit einem ganz simplen Riff zu einer musikalischen Droge entwickelt. Nach dem emotionalen „Love Can Make A Fool For You“ gibt es mit „Done Some Wrong“, geschrieben von Elmore James, eine weitere Bearbeitung von Moore, der den Song völlig neu interpretiert. Zum Schluss rundet „Living With The Blues“ diese gelungene Produktion ab. Denn wer will schon ohne den Blues von Gary Moore leben?

Was ist die Summe aus 5 und 3?

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