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Flair und Bluestiefgang

Peter Parcek
Mississippi Suitcase
(Lightnin’ Records, 53:56)

Nach dem Erstkontakt mit „Mississippi Suitcase“ fragt man sich, warum man nicht schon eher auf Peter Parcek aufmerksam wurde. Auf dem mittlerweile dritten Langspieler des komponierenden Gitarristen aus Middletown im Bundesstaat Connecticut sind die drei enthaltenen Eigenkompositionen am Anfang, in der Mitte und am Albumende platziert. Sie bilden so den Rahmen für jeweils vier Nummern aus fremden Federn. Der die aktuelle Weltlage besingende Opener „The World Is Upside Down“ wird getragen von einer energisch-treibenden Slidedynamik mit virtuos eingestreuten Stahlsaiten-Zwischeneinwürfen; das Keyboard verdichtet die kompakte Atmosphäre weiter. Den allesamt dem klassischen Mississippi-Blues zuzurechnenden Covern von Sleepy John Estes, Pleasant Joseph, Frankie Lee Sims sowie Sonny Boy Williamson verordnet Parcek einen hochemotional-sensiblen Anschlag, und die Interpretation der von Peter Green geschriebenen Bluesbreakers-Nummer „The Supernatural“ ist schlichtweg atemberaubend gelungen. Dass der Blick auch über den reinen Bluesrock-Tellerrand Richtung Rock, Folk und Pop-Rock schweift, davon zeugen Dylans „Beyond Here Lies Nothing“, eine Instrumental-Version des Beatles-Klassikers „Eleanor Rigby“ und das Lou-Reed-Stück „Waiting For The Man“. Den elf Nummern ist eine minimalistische Instrumentierung im Stil eines Robin Trower samt dessen trocken-spröder Gesangsvorstellung gemein – genau dies erzeugt jede Menge Flair und Bluestiefgang!

Bitte rechnen Sie 3 plus 8.

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