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Jeder Ton sitzt

Fred Chapellier
Straight To The Point
(Dixiefrog, 54:35)
Digisleeve/Digifile (6 Seiten)

Fred Chapellier scheint den Titel seiner neuen CD ernst genommen zu haben. „Ich dachte mir, genug des Überflüssigen“, verrät er darüber. „Wenn das mein letztes Album ist, will ich nichts Unnötiges darauf haben. Die Idee war, direkt zum Punkt zu kommen. Daher auch der Titel.“ Diese Idee hatte Chapellier sicher nicht als erster Musiker, doch er setzt sie auf besonders herausragende Art und Weise um. Auf „Straight To The Point“ sitzt jeder Ton dort, wo er sitzen soll. Blues, Soul, R&B: Der französische Gitarrist orchestriert seine unterschiedlichen Einflüsse scheinbar mühelos zu seiner ganz eigenen Mischung, die zwar einerseits traditionell klingt, aber auch so, als würde man in den 1980er-Jahren mit einem Cabrio bei Sonnenuntergang über einen kalifornischen Küsten-Highway cruisen. Ernsthaftigkeit trifft Leichtigkeit, quasi. Dafür hat er sich folgendes Personal an Bord geholt: Guillaume Destarac (dms), Christophe Garreau (bs), Patrick Baldran (gtr), Jérémie Tepper (gtr), Michel Gaucher (sax), Pierre D’Angelo (sax), Eric Mula (tpt), Jimmy Britton (keyb), Vic Martin (keyb) und Gipsy Bacuet (vcl). Chapellier glänzt mit Lyrics („Mother Earth“) und instrumental („Juliette“), ohne dass dabei auch nur ein Funke Langeweile entsteht. Vor allem seine instrumentale Leistung beeindruckt, denn viel zu oft verlieren sich Gitarristen in ihrem Gedudel und vergessen dabei den Song. Das passiert Chappelier nicht ein einziges Mal. Ein großartiges Album!

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