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und Bluesrock

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Kantig, rau und drecking

Dr. Will & Saschmo
To The Bone
(Solid Pack Records, 42:59)
Digisleeve/Digifile (4 Seiten) | Booklet (8 Seiten)

Das rappelt aber mächtig im Karton auf der neuen CD des Münchner Musikers Dr. Will. Zusammen mit Saschmo Bibergeil, dem Gitarristen seiner Band Dr. Will & The Wizards, hat der Doktor seine Praxis radikal verkleinert und eine minimalistische Bluesplatte aufgenommen. Man ahnt es schon, das Ding ist den Regularien des Lockdowns geschuldet. Und man möchte sagen, dass es ein Glücksfall war, dass die beiden sich so arg auf sich selbst konzentrieren mussten, um diese Scheibe aufzunehmen. Alles aus einem Guss, kantig und rau, dreckig gesungen und gespielt, arbeiten die beiden Musiker sich mit Karacho durch Stücke von Tom Waits („Way Down In The Hole“) oder Peter Green („Rattlesnake Shake“) und eine Reihe gleichwertiger Eigenkompositionen wie „Respecting Me“ oder „Ain’t Gonna Worry“. Da wird hier ein bisschen gerasselt und dort ordentlich der Verzerrer aufgedreht, mehr braucht es kaum. Puristischer habe er den Blues noch nie gespielt, sagt Dr. Will. Und das tut der Sache gut. Gastsängerin Isabel, die einfach nur Isabel heißt, wie der Doktor betont, veredelt Willie Dixons „Wang Dang Doodle“ und den Traditional „Indian Red“ angemessen patzig. Und Saschmo Bibergeils „Waves Of Darkness“ schlagen finster und atmosphärisch zupackend über uns zusammen. So einfach geht geil! Oder umgekehrt.

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