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Musik heilt Wunden

Clarence Spady
Surrender
(Nola Blue Records, 47:28)
Digisleeve/Digifile | Booklet (12 Seiten)

Wie Musik Wunden heilen und den Schmerz in etwas Leichtes umwandeln kann, zeigt Sänger, Songwriter und Gitarrist Clarence Spady auf seinem neuen Album in dem Blues-Shuffle „K-Man“ auf eindrucksvolle Weise. Dahinter versteckt sich mit Text und Melodie das Schicksal seines Sohnes Khalique, der ihm viel zu früh genommen wurde. Wenn er morgens aufwache, beginne er weinend den Tag, sei aber bemüht, eine positive und bessere Person als gestern zu sein. Der Bluesveteran macht allerdings nicht den Fehler, sich auf seiner dritten Veröffentlichung in einem Vierteljahrhundert nur der Trauer hinzugeben. Spady ist auch niemand, der sich vor der Vergangenheit versteckt und die Dämonen der Erinnerung zurückkehren lässt. Den emotionalen Titeltrack „Surrender“, angelehnt an einen Gospel-Blues, spielt er intensiv, beruhend auf viel Lebenserfahrung. Verwundert nimmt man kurz zur Kenntnis, dass sein Tremolo streckenweise an Prince erinnert, bevor man wieder ganz auf den Blues zurückgeführt wird. Etwa mit dem „Down Home Blues“ von ZZ Hill, dem sich drei Live-Tracks anschließen. Darunter das Instrumental „Jones Falls Expressway“, in dem sich Saxofonist Tom Hamilton mit aller Macht nach vorne schleicht, und schließlich das federleicht vom Blueshimmel herabschwebende „Pick Me Up“.

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