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John Nemeth

John Nemeth
May Be The Last Time
(Nola Blue Records, 46:34)
Digisleeve/Digifile (4 Seiten)

Bereits der kickende Kaiser wusste einst genau: Gute Freunde kann niemand trennen. Nach der Hiobsbotschaft von Nemeths lebensbedrohlicher OP eilten dem Patienten unterm Kommando des produzierenden Kumpels Kid Anderson (gtr) & der Elvin Bishop Band eben solche Freunde flugs zu Hilfe. Mag sein, einige Songs (drei Bishop- und zwei Nemeth-Wiedergänger, Entliehenes von Junior Wells, J. B. Lenoir oder vom sowieso schwer zu schlagenden Slim Harpo) lagen bereits in stärkeren Versionen vor. Doch nicht mit dieser Spielfreude eines spontanen Session-Charakters. Es wird brodelnd improvisiert, umgebaut, neu gebaut (selbst textlich), gejammt, gejubelt, gejault, gebrüllt. Alle Herren hatten hörbaren Heiden-Spaß. Feiern laut das Leben. Ihre Liebe, den Blues. Die hoffentlich unwahr werdende „Last Time“-Neuauflage ähnelt nach Gospel-Start weder der genialen Black-Dub-Fassung noch dem Staple-Singers-Oldie. Bläst Nemeth fulminant die Backen auf, macht’s mächtig Wind im Endzeit-Szenario. Längst ist er auch an der Harp zum Meister mutiert, der famose Shouter-Überflieger ist er ja schon. Zur Goldmedaille für den besten Nemeth aller Zeiten reicht’s vielleicht nicht ganz, er kam uns mit oder ohne Love Light Orchestra ehedem einen Tick perfekter besuchen. Aber nie so enorm emotional. Lebendig. Was auf noch viele Wiederhören hoffen lässt. Alle Daumen sind gedrückt.

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