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Zum Niederknien

The Teskey Brothers
Run Home Slow
(Decca, 45:29)

Josh Teskey hat ein Organ zum Niederknien! Um das zu belegen, müssen nicht einmal die oft zitierten „Anspieltipps“ bemüht werden. Alle elf Songs des zweiten Albums der Teskey Brothers gehen durch Mark und Bein, stehen kompromisslos in der Tradition des Soul, Blues sowie Rhythm & Blues der amerikanischen Südstaaten und erinnern an große Namen wie Sam Cooke, Booker T. oder Otis Redding. Die Ära von Stax, Motown oder Muscle Shoals brachte ungezählte fantastische Bands und Künstler/innen hervor, allerdings nicht die Teskey Brothers. Josh Teskey (Gesang, Gitarre), dessen Bruder Sam (Gitarre) sowie deren Schulkumpel Brendon Love (Bass, Percussions, Ukulele, Banjo, Piano) und Liam Gough (Schlagzeug, Percussions) kommen aus Australien und veröffentlichten im vergangenen Jahr ihr Debütalbum „Half Mile Harvest“. Das schlug international bei Kritikern ein wie eine Bombe – obwohl im heimischen Kellerstudio produziert. Von bluesnews gab es „nur“ 5,5 Sterne, denn zum damaligen Stream lagen nicht einmal Basisinformationen wie die Namen der Musiker vor. Nun also der zweite Longplayer als richtige CD. Und die Höchstwertung. Denn eins ist klar: Viel besser wurde der vom Blues und Gospel durchtränkte Southern Soul vor rund 60 Jahren in Alabama, Louisiana oder Tennessee auch nicht gespielt. Das sieht man auch in den USA so, dort füllen die australischen Teskey-Brüder inzwischen größere Hallen. Sie spielen halt – so schließt sich der Kreis – eine Musik zum Niederknien.

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