Spannendes Hybrid-Genre
Selwyn Birchwood
Living In A Burning House
(Alligator Records, 50:28)
Advance-CD | Booklet (8 Seiten) mit Songtexten
Elemente aus Blues und Rockmusik miteinander zu verschmelzen, ist heutzutage gang und gäbe. Spannend wird das so entstehende Hybrid-Genre aber erst, wenn ein kräftiger Schuss Originalität ins Spiel kommt. Und genau das ist es, was Selwyn Birchwood auch auf seiner dritten Alligator-Scheibe vom häufig einfallslosen Gegniedel anderer Bluesrock-Acts unterscheidet. Dabei kommt der Instrumentierung seines Quintetts mit Saxofon und Retro-Keyboards keine unwichtige Rolle zu, sorgt diese Kombi doch sowohl für klangliche Vielfalt als auch für Soundfülle. Darüber hinaus vermag der Bandleader mit seiner Performance als Sänger und Gitarrist hier erneut rundum zu überzeugen und in puncto Songwriting ist er nachgerade zur Kreativität verdammt, da man ihn laut Ansage im Releaseinfo nie mit Songmaterial aus der Feder von Musikerkollegen auf der Bühne erleben werde. Dass der Mittdreißiger neben dem Schreiben der Songs auch die Kunst pfiffiger Arrangements beherrscht, kommt dem Ganzen schließlich ebenso zugute wie die Tatsache, dass seine vier Mitstreiter sich auf einen durchweg stimmigen Groove verstehen. Last, but not least sei noch auf den hörenswerten Gastauftritt von Diunna Greenleaf verwiesen, die bei „Mama Knows Best“ im Duett mit Birchwood in die Rolle der mahnenden Mutter schlüpft.