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The Cash Box Kings

The Cash Box Kings
Oscar’s Motel
(Alligator Records, ca. 39 Min.)
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Es ist ein Balanceakt, den nur wenige Bands so gut beherrschen wie die Cash Box Kings: Sie sind einerseits fest verwurzelt in der Tradition des Chicago- und Electric-Blues vergangener Jahrzehnte. Und sie sind – nicht zuletzt dank klar formulierter politischer Statements – gleichzeitig so aktuell wie wenige andere Bands. Auf „Oscar’s Motel“ geht es allerdings vor dem Hintergrund der katastrophalen Weltlage auch einmal darum, einen Gegenpol zu setzen. Party machen, die Sorgen vergessen für einen Moment. Auch das ist Blues-Politik, möchte man sagen. Schon der Titel-Song der Platte gibt die Richtung vor: „Komm in Oscar’s Motel, wenn du am Boden zerstört bist“, heißt es da. Denn da läuft der Blues. Und der Grill ist auch an. Und wenn du müde bist, hab ich ein großes Bettchen für dich … Oscar Wilson und Joe Nosek wissen also, wie es geht. Die Platte klingt fantastisch, die Band ist heiß und holt uns auf die Tanzfläche, und Nosek bläst eine ganz scharfe Harp dazu. Wäre die Welt nicht schon voller Blues-Klassiker, dann würde sie es spätestens jetzt dank Wilsons Gesang umgehend werden. Der Löwenanteil der elf Titel des Albums sind indes neue Songs. Und wenn die Band sich bei Muddy Waters mit „Please Have Mercy“ aushilft und kurz darauf das eigene, vom Gospel inspirierte und politisch aufgeladene „Nobody Called It The Blues“ anstimmt, dann geht das eine nahtlos ins andere über. Eine herausragende Scheibe!

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