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Tief aus der Seele

Crystal Shawanda
Church House Blues
(True North, 40:28)

Nein, Janis Joplin ist nicht wiedererstanden. Die Kanadierin Crystal Shawanda ist auch kein Klon der zu früh verstorbenen Röhrikone, im Gegenteil: Mit ihren Stimmbändern ist die indigene Vokalistin noch vielseitiger. Tief aus ihrer Seele scheint sie die „schwarzen“ Töne hervorzuzaubern, die sie mit unglaublicher Inbrunst vorträgt. Als weitere Referenzpunkte seien Etta James, Koko Taylor oder Mavis Staples genannt, womit auch eine gewisse Soul-Affinität angedeutet wäre, die ebenso herauszuhören ist wie Offenheit für vorsichtig Angerocktes (ihre faszinierende Tragically-Hip-Übernahme „New Orleans Is Sinking“ zum Ausklang). Überhaupt zeigen Shawanda sowie ihr Ehemann, Produzent und Gitarrist Dewayne Strobel ein glückliches Händchen bei der Auswahl passender Songs. Egal ob aus eigener oder fremder Feder. Für Gottesdienste sind die Titel von „Church House Blues“ gleichermaßen geeignet wie für Roadhouse-Performances. Da kann man im Grunde nur drei Kreuze schlagen, dass sich die 36-Jährige vor einigen Jahren stilistisch neu orientierte. Sie zog Konsequenzen aus ihrer Selbsterkenntnis („auf der Bühne habe ich wie Patsy Cline gesungen, daheim wie Etta James“) und sattelte von Country auf Blues um. Den stimmt sie auf ihrem vierten Bluesalbum in Folge ungemein beseelt, ausdrucksstark und durchaus einzigartig an – und liefert dabei auch noch nachdenkliche Inhalte wie bei „Bigger Than The Blues“ mit.

Bitte addieren Sie 7 und 5.

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