Yates McKendree
Buchanan Lane
(Qualified Records, 44:34)
CD | Digisleeve/Digifile (4 Seiten)

Manche Künstler sind mit fast schon unverschämt viel Talent gesegnet. Yates McKendree spielt Gitarre, Keyboards, Bass und Schlagzeug, schreibt coole Songs, hat sich als Tontechniker einen Namen gemacht und ist dabei gerade mal 21 Jahre alt – und sieht auch noch gut aus. Some cats got it all … Nun hatte Yates als Sohn des renommierten Keyboarders und Studiobetreibers Kevin McKendree (spielte z. B. mit Buddy Guy, Delbert McClinton, Tinsley Ellis u. v. m.) beste musikalische Früherziehungsvoraussetzungen und konnte in Papas Studio schon einige Erfahrungen sammeln. Dennoch ist die Reife und Tiefe seines ersten Albums äußerst beeindruckend. Ebenso überraschend und erfreulich ist es, dass es sich dabei um ein astreines traditionelles Bluesalbum handelt, mit sieben einfallsreich ausgewählten Coversongs und vier eigenen Titeln, darunter zwei souljazzige Instrumentaltitel am Anfang und Ende sowie zwei exzellente, gemeinsam mit Gary Nicholson verfasste Stücke. McKendrees musikalische Vorlagen reichen von B.B. King und T-Bone Walker über Guitar Slim bis hin zu souligem R&B und einem astreinen New-Orleans-Groove (Dr. Johns „Qualified“). Er covert außerdem drei obskure frühe R&B-Titel von Fletcher Smith, Jimmy Binkley und Tampa Red. Bei einem Titel bedient er alle seine Instrumente, am Klavier ist er zweimal zu hören, zumeist spielt er jedoch eine ausgezeichnete Leadgitarre, die seinen Vorbildern auch vom Sound her alle Ehre macht. Vielleicht spielt er hier und da noch ein paar Töne zu viel, aber hey – der Typ ist gerade mal volljährig geworden. Auch sein Gesang klingt reifer, als man es erwarten würde, aber wie singt er in einem seiner eigenen Songs: „I’m young but I’m wise!“ Zum Gelingen der Scheibe trägt auch die hochkarätig besetzte Begleittruppe bei: natürlich mit Papa Kevin an den Tasten plus u. a. Big Joe Maher am Schlagzeug, Steve Mackey am Kontrabass und einem klasse Bläsersatz um den Saxofonisten Jim Hoke. Großartig!