…seit 1995

Das Magazin für Blues
und Bluesrock

D.K. Harrell

D.K. Harrell
The Right Man
(Little Village Foundation)

Auch wenn der Blick auf die USA von Europa aus viele blinde Flecken erzeugt, weil CD-Releases und Internet nur einen kleinen Teil der amerikanischen Bluesszene abbilden, stellt sich wohl auch dort oft die Frage, ob der traditionelle Blues mangels Nachwuchs überhaupt noch eine Zukunft hat. Mittlerweile, so ...

Monster Mike Welch

Monster Mike Welch
Nothing But Time
(Gulf Coast Records)

„Wenn ich schon eine Comeback-Platte aufnehmen soll, dann bitte mit Schmackes.“ So oder so ähnlich wird es Monster Mike Welch durch den Kopf gegangen sein, als er sich zusammen mit Produzent und Multiinstrumentalist Kid Andersen (org, keyb), Bass-Legende Jerry Jemmott, Bob Welsh (pno) ...

Schmutzige Geheimnisse

Dirty Little Secrets
(BR-Fernsehen, dreiteilige Dokureihe, ca. 103 Minuten, ARD-Mediathek)

Berthold Seliger gewährte in Büchern wie „Das Geschäft mit der Musik“ oder mit Artikeln in der Zeitschrift „konkret“ Einblicke hinter die Kulissen des Musikgeschäfts. Vertieft wird die The­matik durch diese Investigativ-Recherche des Bayerischen Rundfunks, die sprachlos macht. Der erste Teil ...

Duane Betts

Duane Betts
Wild & Precious Life
(Royal Potato Family)

Als Sohn des Allman-Brothers-Mitbegründers Dickey Betts liegt die Assoziation mit geschmeidigem Southern Rock geradezu auf der Hand. Diesem Erbgut kann sich Spross Duane Betts auf seinem ersten völlig unabhängigen Silberling natürlich nicht entziehen, und so steht gleich zu Beginn exponiert ...

Willie J. Campbell

Willie J. Campbell
Be Cool
(Blue Heart Records)

Da sind sie endlich wieder. Die Guten. Denn diese Versammlung bleibt Experten vorbehalten, das sagenhafte Line-up kommt einem vertonten Blueslexikon gleich. Man kann kaum aufzählen, wer Willie J. Campbell flankiert, in Sachen Prominenz wäre Gottschalks Wetten-dass-Sitzmöbel ...

Parchman Prison Prayer

Parchman Prison Prayer
Some Mississippi Sunday Morning (Glitterbeat)

Kunst, darauf wird man sich einigen können, ist immer dann gut, wenn sie etwas bewirkt. Das kann ein Gefühl sein, das Kunst bei demjenigen auslöst, der sich mit ihr beschäftigt. Das kann eine Erkenntnis sein, eine Idee oder eine neue Sichtweise auf durchschaut geglaubte Strukturen. „Some Mississippi Sunday ...

Jo’ Buddy’s One Man Stomptet

Jo’ Buddy’s One Man Stomptet
Lockdown Sessions & Beyond Vol. 1
(Ram-Bam-Records)

Wie CD-Titel und Bandname bereits vermuten lassen, hat der finnische Multiinstrumentalist Jussi Raulamo alias Jo’ Buddy während des Lockdowns kurzerhand eine komplette Band mit sich selbst gegründet, für die er dann noch den Harpspieler JD Harmo (zwei Songs) und den ...

Clarence Edwards

Clarence Edwards
Baton Rouge Downhome Blues
(Wolf Records)

So reizvoll die modernen Spielarten des Blues auch sind: Am besten ist und bleibt das Original. Den Anfängen des Blues und Bluesrock auf die Spur zu kommen, musikalische Schätze zu heben oder Aufnahmen aus dem schlecht beleuchteten Schaffen von Blues-Pionieren zu entdecken ...

Trudy Lynn Feat. Steve Krase

Trudy Lynn Featuring Steve Krase
Royal Oaks Blues Café
(Continental Blue Heaven)

Obgleich mit einer hervor­ra­genden Stimme gesegnet, ist es in der Karriere der Texanerin Trudy Lynn nicht immer nur steil bergauf gegangen. So folgte nach sechs zwischen 1989 und 2002 einge­spielten Alben eine Studiopause von mehr als zehn Jahren, bevor die ahren, bevor die ...

Selwyn Birchwood

Selwyn Birchwood
Exorcist
(Alligator Records)

Dieses ist das vierte Album des Gitarristen und Sängers Selwyn Birchwood für das Alligator-Label. Und es handelt sich dabei um eine dieser seltenen CDs, die einen allein schon wegen ihres direkten, offensiven Sounds regelrecht anspringen. Dahinter steckt Produzent Tom Hambridge ...

Gov’t Mule

Gov’t Mule
Peace ... Like A River
(Fantasy Records)

Dieses jetzt erschienene zwölfte Studiowerk von Gov’t Mule ist das Ergebnis von Studiosessions, die parallel zu ihrem Ausflug in den Blues mit dem bereits Ende 2021 veröffentlichten Album „Heavy Load Blues“ über die Bühne gingen. Dass es hier wieder rockiger zugeht, dürfte klar sein und zeigt sich ...

Lil’ Jimmy Reed With Ben Levin

Lil’ Jimmy Reed With Ben Levin
Back To Baton Rouge
(Nola Blue Records)

Nicht nur Liebhaber/innen des Louisiana-Blues dürfte bei dieser Scheibe das Herz aufgehen. Solche Aufnahmen gibt es heute, in einer vom Rock und anderen Stilen durchtränkten Bluesszene, nur noch selten. Das Besondere daran: Hier fanden zwei Musiker zusammen ...

Allen-Forrester Band

Allen-Forrester Band
Allen-Forrester Band
(EBF Music/Timezone)

Sänger/Gitarrist Josh Allen und Gitarrist Ben Forrester kennen sich seit ihren gemeinsamen New Yorker Jugendzeiten, als Forrester nach Nürnberg übersiedelte. Dort fanden sie mit Hendrik Herder (bs) und Matthias „Matze“ Böhm (dms) die passenden Mitstreiter für die passenden Mitstreiter …

Savoy Brown

Savoy Brown
Blues All Around
(Quarto Valley Records)

Nein, es ist keineswegs die branchenübliche „Leichen­fledderei“, dass zwei Monate nach dem Tod von Kim Simmonds am 13. Dezember 2022 ein posthumes Album seiner Band Savoy Brown erschienen ist. Vielmehr hatte der gebürtige Brite die Aufnahmen für „Blues All Around“ noch vor seinem …

Connor Selby

Connor Selby
Connor Selby
(Provogue)

Zehn Titel, die der Mittzwanziger schon einmal in Eigenregie veröf­fentlicht hatte, plus vier Bonustracks, die das Ganze zur Deluxe Edition machen, so gestaltet sich das Pro­vogue-Labeldebüt von Connor Selby. Darauf geht die musikalische Reise zunächst einmal in Richtung Blues und Soul, also jener …

The Cash Box Kings

The Cash Box Kings
Oscar’s Motel
(Alligator)

Es ist ein Balanceakt, den nur wenige Bands so gut beherrschen wie die Cash Box Kings: Sie sind einerseits fest verwurzelt in der Tradition des Chicago- und Electric-Blues ver­gangener Jahrzehnte. Und sie sind – nicht zuletzt dank klar formulierter politischer Statements – gleichzeitig so aktuell …

Ledfoot

Ledfoot
Coffin Nails
(TBC Records)

Skepsis ist immer angebracht, wenn sich ein Musiker für so genial hält, dass er meint, mit seiner Musik eine ganze Stilrichtung begründet zu haben. Bei Tim Scott McConnell sieht die Sache anders aus. Sein Mix aus Folk, Delta Blues und Rock ist tatsächlich einzigartig und mit „Gothic Blues“ treffend betitelt …

Yates McKendree

Yates McKendree
Buchanan Lane
(Qualified Records)

Manche Künstler sind mit fast schon unverschämt viel Talent gesegnet. Yates McKendree spielt Gitarre, Keyboards, Bass und Schlagzeug, schreibt coole Songs, hat sich als Tontechniker einen Namen gemacht und ist dabei gerade mal 21 Jahre alt – und sieht auch noch gut aus. Some cats got it all …

Morblus

Morblus
Make It Right
(Phamosa)

Auch vom italienischen Gitarren-Ass Roberto Morbioli und seinem aus diesem Anlass personell verstärkten Trio Morblus gibt es Neues zu berichten. Und zwar höchst Erfreu­liches, weil die Band das Album „Make It Right“ in die Welt gesetzt hat. Bis auf den zugegeben etwas einfallslosen Eröffnungstrack ...

Henrik Freischlader

Henrik Freischlader
Recorded By Martin Meinschäfer II
(Cable Car Records)

Neue Band, neues Albun, aber kein neues Bandalbum, denn wie schon beim ersten „Recorded By Martin Meinschäfer“ betitelten Longplayer von 2009 ist Henrik Freischlader hier nicht nur an Gitarre und Gesang zu hören, sondern zeichnet auch für Bass und Schlagzeug verantwortlich. Lediglich für ...

Philipp Fankhauser

Philipp Fankhauser
Heebie Jeebies
(Funk House Blues Prod.)

Wer einmal ein Fankhauser-Konzert besucht hat, wird sich erinnern, dass auf den jeweiligen Setlisten eigentlich immer auch Songs von Johnny Copeland standen. Nun hat der Schweizer ein Tribute-Album für seinen 1997 verstorbenen Mentor vorgelegt und sich dabei auf Songmaterial aus den ...

Kai Strauss

Kai Strauss
Night Shift
(Continental Blue Heaven)

Man muss es nicht mehr erklären mittlerweile: Musikalisch ist Kai Strauss aus Lengerich in Nordrhein/Westfalen längst ein Mann von Welt, der den Blues auf internationalem Niveau singt und vor allem spielt. Er beherrscht die Kunst des Weglassens und kommt mit halb so vielen Tönen manchmal doppelt ...

John Nemeth

John Nemeh
May Be The Last Time
(Nola Blue Records)

Bereits der kickende Kaiser wusste einst genau: Gute Freunde kann niemand trennen. Nach der Hiobsbotschaft von Nemeths lebensbedrohlicher OP eilten dem Patienten unterm Kommando des produzierenden Kumpels Kid Anderson (gtr) & der Elvin Bishop Band eben solche Freunde flugs zu ...

Bob Corritore & Friends

Bob Corritore & Friends
You Shocked Me
(VizzTone)

Wer als Musiker/in in Phoenix in dem Club Rhythm Room gastiert, beglei­tet danach nicht selten dessen Inhaber Bob Corritore auch noch in ein nahe gelegenes Studio, um mit einer hochkarätigen Begleitband (darunter Gitarrist Bob Margolin und Corritore an der Harp) einige Auf­nahmen einzuspielen. Wie die ...

The Bluesanovas

The Bluesanovas
The Moonshine Record
(CrossCut Records)

Jau, Jackpot. Aller guten Dinge sind vier. Nach drei gehabten Konserven hauen die fünf Münsteraner Musketiere nun ihren neuesten Streich als 10"-Vinyl plus CD heraus. Wieder stricken die Bluesanovas heißen Stoff. Klopfen endgültig mit Macht an die Pforten des obersten Olymps. Nach bloßem Blitzbesuch ...

Gute-Laune-Blues

Tomi Leino Trio
Play That Thing!
(Homework Records)

„Gut Ding will Weile haben“ ist offensichtlich ein Sprichwort, das vom Tomi Leino Trio allzu wörtlich genommen wurde. Seit der Grün­dung im Jahre 2011 haben sich die drei Finnen eine gute Reputation erarbeitet, pflegen zahlreiche Kooperationen mit namhaften internationalen Kolleg/innen ...

Emotionale Vielfalt

Anthony Geraci
Blues Called My Name
(Blue Heart Records)

Es ist gut, wenn man Beziehungen hat. Nach 40 Jahren im Bluesbusiness und unzähligen Aufnahmen und Konzerten mit den Granden des Genres hat der Sänger und Pianist Anthony Geraci selbige nun ganz gewiss. Davon profitieren seine Soloalben. Auch auf dem vorliegenden sind mit Walter Trout ...

Wuchtige Bluesrock-Beats

Matty T Wall
Live Down Underground
(Hipsterdumster Records)

Es ist die altbewährte Dreier-Besetzung: Matty T Wall (Gitarre und Gesang), Ric Whittle am Schlagzeug und Leigh Miller am Bass. Der aus Westaustralien stammende Bluesgitarrist und Bandleader treibt sein Power-Trio auf dem Livealbum „Live Down Underground“ wie mit Peitschenschlägen beständig voran ...

Minimalistischer Bluescocktail

The Dig 3
The Dig 3
(ohne Label)

The Dig 3 aus Chicago machen nicht viel. Aber was sie machen, machen sie gut. Mit gerade einmal drei Mann zaubert die Gruppe einen minima­listischen Bluescocktail auf den Tre­sen, der vor allem all jenen schmecken dürfte, die weder Lust auf lange Solos noch auf komplexe Song­strukturen haben. Ihren ...

Kantig, rau und drecking

Dr. Will & Saschmo
To The Bone
(Solid Pack Records)

Das rappelt aber mächtig im Karton auf der neuen CD des Münchner Musikers Dr. Will. Zusammen mit Saschmo Bibergeil, dem Gitarristen seiner Band Dr. Will & The Wizards, hat der Doktor seine Praxis radikal verkleinert und eine minimalistische Bluesplatte aufgenommen. Man ahnt es schon, das Ding ...

Zwölf kreative Songs

Thorbjørn Risager & The Black Tornado
Navigation Blues
(Provogue Records)

Bluesinspirierte und rockorien­tierte Songs plus Balladen machen auch auf diesem Provogue-Labeldebüt der Dänen jenen Mix aus, mit dem Thor­bjørn Risager – wie er im blues­news-­Interview in der Ausgabe 111 ausführt – erreichen will, dass bei seinen Fans weder vor der Bühne ...

Chicago-Blues, Slide, Shuffle

John Primer
Hard Times
(Blues House Productions)

In den zurückliegenden zehn Jahren hat John Primer lediglich zwei Alben unter eigenem Namen veröffentlicht. Davon fand „The Soul Of A Blues Man” (2019) international allerdings kaum Beachtung, denn die CD war außerhalb der USA nur zu utopi­schen Preisen als Importware erhältlich. Nach „Blues ...

Zurück zu den Anfängen

Charlie Musselwhite
Mississippi Son
(Alligator Records)

Ganz gleich, ob er sich John Lee Hookers Klassiker „Hobo Blues“ und „Crawling King Snake“ vornimmt oder ob er eigene Songs wie „Blues Up The River“ oder „In Your Darkest Hour“ im Country- und Delta-Blues-Stil zum Besten gibt – auf „Missis­sippi Son“ begibt sich Charlie Musselwhite auf eine Zeitreise ...

Entspannte Grooves

Bad Daddy
It’s A Mad Mad Bad Dad World
(PiHole Records)

Was für ein tolles Album! Paul Waring (Gesang, Gitarre) und Pete Galanis (Gitarre) gelang mit der während des Lockdowns einge­spielten zweiten CD der Formation Bad Daddy der ganz große Wurf. Neun Eigenkom­positionen und Mighty Sam McClains „Where You Been So Long“ spielten sie ...

Paket der Spitzenklasse

Neal Black & The Healers
Wherever The Road Takes Me
(Dixiefrog)

Diese Anthologie in Form einer Doppel-CD wird sich noch oft im Player des Rezensenten drehen! Neal Black hat in Zusammenarbeit mit seinem Label Dixiefrog 18 Songs seines bisherigen Schaffens heraus­gepickt, die einerseits seine Entwick­lung in den letzten 29 Jahren aufzei­gen, andererseits seine ...

Essenzieller Stoff

Son House
Forever On My Mind
(Easy Eye Sound, LP)

Ein paar einzelne Töne auf einer National-Metallkorpusgitarre, bevor wortloser Gesang einsetzt. So einfach und doch so eindringlich hört man auf dieser LP schon in den ersten Sekunden die Essenz des Blues. Son House gehört zu den intensivsten Vertretern des akustischen Blues und zu den ...

Mit Herz und Seele

The Duke Robillard Band
They Called It Rhythm & Blues
(Stony Plain)

Duke Robillard hat mal wieder in seiner umfangreichen Platten­samm­lung gekramt. Er habe nichts gegen zeitgenössische Musik, wenn sie nach alten Werten gut gemacht sei, erklärt er im Interview in bluesnews 110. Er bevorzuge aber Musik, die vor langer Zeit gemacht wurde: „Ich finde darin mehr Herz und ...

Hilfe zur Selbsthilfe

V. A.: Lockdown Sessions Volume 2
(CrossCut Records)

Hilfe zur Selbsthilfe: 2020 erschien der erste Teil dieser „International Down Home Blues Revue“ (Unter­titel); die Einnahmen kamen den beteiligten Musikerinnen und Musikern zugute. Die Doppel-CD verkaufte sich prima, wurde in England ausgezeichnet und landete aufgrund ihrer historischen Bedeutung ...

Eine einzigartige Mischung

Katie Henry
On My Way
(Ruf Records)

Die amerikanische Singer-Song­writerin und Multiinstrumentalistin Katie Henry untermauert mit ihrem Album „On My Way“ ihren Ruf als Ausnahmemusikerin. Sie und ihre Band bieten eine einzigartige Mischung aus Blues-beeinflusster Musik, die von einer Küste zur anderen reicht. Egal ob sie ...

Geballte Kompetenz

Louisiana Red & Bob Corritore
Tell Me ’Bout It
(VizzTone)

Zehn Jahre liegt es nun zurück, dass der Sänger und Gitarrist Louisiana Red starb. Spätestens nachdem er sich 1981 in Deutschland nieder­gelassen hatte, konnte sich der 1932 in Bessemer, Alabama, geborene Vollblutmusiker mit seinem unge­hobelten Gitarrenstil, seiner kraftvollen Stimme und einer ...

Gelungenes Alterswerk

John Mayall
The Sun Is Shining Down
(Forty Below Records)

Er war bereits 31, als 1965 seine Debüt-LP „John Mayall Plays John Mayall“ erschien. 57 Jahre danach legt die Britblues-Ikone nun ein neues Album vor, eingespielt mit Tour-Gitarristin Carolyn Wonderland, der bewährten Rhythmusgruppe aus Bassmann Greg Rzab und Drummer Jay Davenport sowie diversen ...

Perfekter Bigband-Blues

The Love Light Orchestra
Leave The Light On
(Nola Blue Records)

Völlig aus der Zeit gefallen musiziert The Love Light Orchestra – und das mit einer von Traditionsbewusstsein geprägten Intensität, wie sie leider immer seltener anzutreffen ist. Selbst ausgemachte Musikexperten werden nun fragen: Wer ist das Liebeslicht-Orchester? Vor etwa fünf Jahren veröffentlichten die Amis eine ...

Transparent und kantig

Willy DeVille
Venus Of The Docks – Live in Bremen
(MIG Music)

Dieses kantige Gesicht, diese Sehnsucht in der Stimme, diese Piraten-Attitüde zwischen Punk und klassischem Rhythm & Blues, Soul und Blues: Willy DeVille war eine der ganz besonders faszinierenden Figuren im Musikgeschäft. Vor allem seine Fans in Deutschland haben den Sänger ...

Jeder Ton sitzt

Fred Chapellier
Straight To The Point
(Dixiefrog Records)

Fred Chapellier scheint den Titel seiner neuen CD ernst genommen zu haben. „Ich dachte mir, genug des Überflüssigen“, verrät er darüber. „Wenn das mein letztes Album ist, will ich nichts Unnötiges darauf haben. Die Idee war, direkt zum Punkt zu kommen. Daher auch der Titel.“ Diese Idee hatte ...

Warnung vor der Spaltung

Nathan Bell
Red, White And American Blues
(Need To Know Music)

Nathan Bell stürmt auf dieser CD von einem guten Song zum nächsten. „Red, White And American Blues“ ist poetischer Blues, der aus der amerikanischen Literatur schöpft, um Bilder der Gegenwart zu produzieren. Der Gitarrist und Sänger singt über ein zutiefst zerrissenes Land, lange Zeit ...

Grandioses Erstlingswerk

Lindsay Beaver & Brad Stivers
Lindsay Beaver & Brad Stivers
(VizzTone)

Seit 2018 lebt die in Toronto, Kana­da, geborene Sängerin, Gitarristin und Schlagzeugerin Lindsay Beaver in Texas, wo sie auch den Sänger und Gitarristen Brad Stivers traf. Beide veröffentlichten bereits eigene Alben, gemeinsam legten sie nun ihr selbst­betiteltes Debüt vor. Dabei unter­stützt wurde das Duo von ...

Relaxte Grundstimmung

Natalia M. King
Woman Mind Of My Own
(DixieFrog Records)

Natalia M. King, als sogenannte Expat in Frankreich lebende gebürtige New Yorkerin, dürfte dem Großteil der bluesnews-Leserschaft bis dato wohl ebenso wenig bekannt gewesen sein wie dem Rezensenten, als er dieses Album zur Besprechung erhielt. Dass sich dies alsbald ändern möge, sei der Lady allemal ...

Äußerst abwechslungsreich

Various Artists
Tony Holiday’s Porch Sessions Volume 2
(Blue Heart Records)

Dies ist die zweite Zusammen­stel­lung von Aufnahmen, die der US-Harpspieler und -Sänger Tony Holiday mit einigen seiner Musiker­kolleg/innen und Lieblings­künstler/­innen in informeller Atmosphäre gemacht hat – also nicht im sterilen Studio, sondern mit portablem ...

Texas-Feeling

Sue Foley
Pinky’s Blues
(Stony Plain)

Texas-Feeling trieft bei „Pinky’s Blues“ aus jeder Pore, und das authentisch von einer beseelt wie reif agierenden Protagonistin. Schon der eröffnende Titeltrack weist den Weg: Das selbst verfasste Slow-Blues-Instrumental demonstriert die Virtu­osität Sue Foleys auf der Gitarre, ebenso ihr Gefühl dafür, dass es ...

Opulente Box zum 70sten

Jimmie Vaughan
The Jimmie Vaughan Story
(The Last Music Co.)

Dem Streaming-Boom zum Trotz setzt The Last Music Co. auf Haptik und Optik. 2020 veröffentlichte das Label eine Box mit drei Jimmie-Vaughan-LPs, nun folgten „A Trailblazer’s Legacy“ von Chris Barber (siehe Kilians Plattenecke) und eine opulente Box zu Jimmie Vaughans 70. Geburtstag ...

Souveräne Leichtfüßigkeit

Eric Bibb
Dear America
(Provogue)

Nach den globalen Themen Flucht und Vertreibung auf „Migration Blues“ wendet sich Eric Bibb auf seinem neuen Album inhaltlich dem Zustand jenes Landes zu, in dem er 1951 das Licht der Welt erblickte. Nicht zufällig erinnert dessen Titel dabei an die klassische Briefanrede im Englischen, will er das Ganze ...

Zeitgemäßer Sound

Raphael Wressnig & Igor Prado
Groove & Good Things
(Pepper Cake)

Die Grenzlinie zwischen Blues, Soul und Funk ist dünn. Wer sich unsicher darauf bewegt, kann wie ein un­glücklich Liebender schmerzvolle Erfahrungen machen – weil jeder, der sich mit unstillbarem Verlangen in eines der drei Genres vertieft, die anderen sträflich vernachlässigt. Nicht so Raphael Wressnig ...

Intensive Ein-Akkord-Songs

Cedric Burnside
I Be Trying
(Single Lock Records)

Cedric Burnside zählt zu den kompetentesten und bekanntesten aktuellen Vertretern des North Mississippi Hill Country Blues. Tradition verpflichtet, denn der Großvater des 42-Jährigen, der legendäre R.L. Burnside (1926–­2005), begeisterte schon frühere Generationen mit dem ...

Superknackige Gitarrenarbeit

Christone „Kingfish“ Ingram
662
(Alligator Records)

Singen tut er wie ein Großer, Gitarre spielen auch: Christone „Kingfish“ Ingram hat das Zeug zum Blues-Superstar der kommenden Jahre. Nach seinem umjubelten Debüt­album ist auch „662“, benannt nach der Vorwahl seiner Heimatregion im Norden Mississippis, ein Knüller­album geworden. Das ist ...

Treibende Energie

Alex Lopez
Rising Up
(Maremil)

Das fünfte Album von Alex Lopez aus Cleveland, Ohio, verbindet britischen Bluesrock mit klassischem Blues. Er debütierte als Keyboarder, fand dann aber schnell seinen Weg zur Gitarre, beeinflusst von Eric Clapton, Jimmy Page und Jimi Hendrix. Lopez spielte zunächst in kleinen Clubs; eine weitere Station ...

In dieser Form einzigartig

Damon Fowler
Alafia Moon
(Landslide Records)

Damon Fowler spielt (Slide-)Gitarre zum Niederknien, verfügt über eine raue Stimme mit hohem Wiederer­kennungswert und schreibt klasse Songs. Damit nicht genug, denn seine Kom­bination aus Blues, Swamp-Rock, R&B, Soul und Country ist in dieser Form einzigartig. Kaum zu glauben, dass der Mann ...

Ungeschliffener Sound

Franck L. Goldwasser
Going Back To Paris
(Mountain Top)

War der 1960 in Frankreich geborene und seit Mitte der 80er-Jahre in den USA lebende Sänger und Gitarrist Franck L. Goldwasser einstmals unter dem Bühnen­namen Paris Slim bekannt, tritt er seit geraumer Zeit mit seinem bürgerlichen Namen in Erscheinung. Aus der Zeit vor diesem Namenswechsel stammen ...

Musik heilt Wunden

Clarence Spady
Surrender
(Nola Blue Records)

Wie Musik Wunden heilen und den Schmerz in etwas Leichtes umwan­deln kann, zeigt Sänger, Songwriter und Gitarrist Clarence Spady auf seinem neuen Album in dem Blues-Shuffle „K-Man“ auf eindrucksvolle Weise. Dahinter versteckt sich mit Text und Melodie das Schicksal seines Sohnes Khalique, der ihm ...

Magazin mit zwei CDs

Various Artists:
Anfürsich weed et widder laut

Schon im vergangenen Jahr stellten Hülja und Martin Wolf mithilfe von Bluesfans ein bemerkenswertes Projekt auf die Beine. Das Ehepaar bewirtet den Kölner Blues-Club Torburg, veröffentlichte die CD-Zusammenstellung „Anfürsich es et Blues“ und überwies anschließend den darauf vertretenen Musiker/innen sämtliche Erlöse ...

Mit Ecken und Kanten

Ghalia Volt
One Woman Band
(Ruf Records)

Eine mutige Entscheidung, wie die in Belgien geborene Sängerin und Gitarristin Ghalia Volt der Pandemie die Stirn bietet. Als es für Künstler still wurde, stand sie vor dem gleichen Dilemma wie alle anderen auch. Ihre Antwort war eine Frauen­band, solo, ohne Band. Die Songs dieser „One Woman Band“ ...

Spannendes Hybrid-Genre

Selwyn Birchwood
Living In A Burning House
(Alligator Records)

Elemente aus Blues und Rockmusik miteinander zu verschmelzen, ist heutzutage gang und gäbe. Spannend wird das so entstehende Hybrid-Genre aber erst, wenn ein kräftiger Schuss Originalität ins Spiel kommt. Und genau das ist es, was Selwyn Birchwood auch auf seiner dritten Alligator ...

Gradlinige Tradition

Gráinne Duffy
Voodoo Blues
(ohne Label)

Gráinne Duffy von der grünen Insel Irland setzt mit „Voodoo Blues“ ein megadickes Ausrufezeichen in Sachen weiblicher Bluesrock­inten­sität. Als dynamisches Trio definieren neben traditionellen amerikanischen Rockklängen noch Blues und Soul das Klangbild der zehn selbst komponierten Songs. Das ...

Spritzige Songs

Curtis Salgado
Damage Control
(Alligator)

Curtis Salgado, von Beruf Blues-, R&B- und Soulsänger sowie Mundharmonikaspieler, ist einer, der in der Wahrnehmung hierzulande sträflich vernachlässigt wird. Und das, obwohl er sei Jahren ein herausragendes Album nach dem anderen veröffentlicht. „Damage Control“ ist wieder mal ...

Ein Lückenschlusss

Gary Moore
How Blue Can You Get
(Provogue)

Es mutet wie ein besonderes Schatzkästlein an. Der Rock- und Blues-Gitarrist Gary Moore verstarb 2011, seine musikalischen Hinter­lassenschaften sind aber noch lange nicht alle gehoben. Das neue Album „How Blue Can You Get“ schließt eine Lücke und versammelt acht Tracks, die bislang in den Archiven ...

Packender Retro-Soul

Bette Smith
The Good, The Bad And The Bette (Ruf Records)

Dieses Album hat eigentlich nur ein Problem: Es erscheint sehr spät in einem Jahr, in dem auf dem Retro-Soul-Sektor schon einiges passiert ist. „The Everettes“ haben mit ihrem Debüt gleich im Frühjahr aufhorchen lassen, im Frühsommer hat Don Bryant mit „You Make Me Feel“ der Welt ein spätes Meisterwerk ...

Gelungenes Debüt

Rag Doll
Beneath The Crown Of The Empress (Deborah’s)

Auch wenn das im Großraum Berlin ansässige Trio Rag Doll für das Debütalbum „Beneath The Crown Of The Empress“ nicht durchweg auf durch Frauen bekannt gewordene Klassiker der 1920er- bis 1930er-Jahre zurückgreift, ist es dennoch als Verbeugung vor jenen Bluesladys zu verstehen, die maßgeblich ...

Flair und Bluestiefgang

Peter Parcek
Mississippi Suitcase
(Lightnin’ Records)

Nach dem Erstkontakt mit „Mississippi Suitcase“ fragt man sich, warum man nicht schon eher auf Peter Parcek aufmerksam wurde. Auf dem mittlerweile dritten Langspieler des komponierenden Gitarristen aus Middletown im Bundesstaat Connecticut sind die drei enthaltenen Eigenkompositionen am Anfang ...

Ästhetik des Kaputten

The Ragtime Rumours
Abandon Ship
(Ruf Records)

Mit ihrem erdigen LoFi-Sound, den sie „Rag’n’Roll“ nennen, haben sich die vier Jungs und Mädels aus den Niederlanden spätestens 2018 international einen Namen machen können, als sie völlig überraschend und mit Recht die European Blues Challenge gewannen. Jugendliche, punkig-anarchische ...

Das Maß der Dinge

Kai Strauss
In My Prime
(Continental)

Otis Rush, Albert King und Johnny „Guitar“ Watson schauen wohlwollend aus dem Blueshimmel herab und können ihr musikalisches Erbe ausgerechnet in Lengerich in NRW in den allerbesten Händen vorfinden. Kai Strauss nämlich hat seinen (hoffentlich nur vorläufigen) Zenit erreicht und nun mit ...

Chicago-Blues und Shuffle

Johnny Burgin
Live
(Delmark Records)

Johnny Burgin wurde anlässlich seiner gelungenen neuen Studioproduktion „No Border Blues“ in der zurückliegenden Ausgabe mit einem Interview ausführlicher vorgestellt. Das im August 2019 veröffentlichte Livealbum des Gitarristen und Sängers schnitt in bluesnews 101 hingegen ...

Was für ein Brett!

Sugar Ray And The Bluetones feat. Little Charlie
Too Far From The Bar

Was für ein Brett! Allen Fans des Jump-, Swing- und traditionellen Blues wird allein schon beim Line-up das Herz höherschlagen: Sugar Ray Norcia (Harp, Gesang), Little Charlie Baty (Gitarre), Anthony Geraci (Klavier), Michael Mudcat Ward (Akustikbass) und Neil Gouvin (Schlagzeug) heißen die fünf ...

Gespür für Dynamik

Muddy What?
Blues For You
(Howlin’ Who Records)

Blues besteht vor allem aus den Tönen, die nicht gespielt werden. Dieser weise Ausspruch eines weisen Menschen kommt einem angesichts von „Blues For You“, der ersten Live-CD des Münchner New-Blues-Trios Muddy What?, in den Sinn ...

Intensität und Strahlkraft

Anthony Geraci with Dennis Brennan
Daydreams In Blue
(Shining Stone Records)

Tastenspezialist Anthony Geraci ist einer dieser Musiker, die viele Bluesfans mit Sicherheit schon einmal unbewusst gehört haben. Er wirkte auf Platten von Sugar Ray And The Bluetones oder Ronnie Earl ebenso mit wie auf Alben von Big ...

Vielfältige Einflüsse

Eric Johanson
Below Sea Level
(Nola Blue Records)

Vom ersten Ton an gelingt es dem Bluesrocker Eric Johanson auf „Below Sea Level“ zu begeistern. Das Album versammelt zwölf Indie-Rock- und Bluesoriginale, die der Gitarrist mit Terrence Grayson am Bass, Schlagzeuger Cody Dickinson und wenigen ...

Hervorragendes Fingerpicking

Bad Temper Joe
The Memphis Tapes
(timezone)

Während alteingesessene Labels Alben inzwischen „digital-only“ veröffentlichen, geht ein junger Ostwestfale „back to the roots“. Und das im doppelten Sinne. „The Memphis Tapes“ kam nämlich nur als LP heraus, auf CD-, Download- oder Stream-Varianten ...

Sahnestück und Statement

Walter Trout
Ordinary Madness
(Provogue)

Es ist nichts als „Ordinary Madness“: Der „ganz normale Wahnsinn“ treibt den großartigen Gitarren-Rocker Walter Trout um. Und weil das so ist, hat er nicht nur seine neue Platte so genannt, sondern gleich zu Anfang mit dem Titelsong des Albums ein ...

Eine Klasse für sich

Victor Wainwright And The Train
Memphis Loud
(Ruf Records)

Man überlegt es sich zweimal, bevor man sechs Sterne vergibt. Bedeutet diese Bewertung doch, dass in einem Album alles, aber auch wirklich alles passt. Nun ja, das ist bei dieser CD der Fall, die zwar „Memphis Loud“ heißt, aber im ...

Musik für die Seele

Sister Lucille
Alive
(Endless Blues)

„Alive“ ist das sehr persönliche Statement von Frontfrau Kimberly Dill, mit dem sie auf eine mehrjährige schwierige Lebensphase aufgrund einer ernsthaften Erkrankung einschließlich Heilung zurückblickt. Mit der positiven Botschaft des ...

Authentischer Chicago-Blues

Linsey Alexander
Live At Rosas
(Delmark)

Aufgenommen im legendären Chicagoer Club Rosa’s Lounge ist das Album ein weiterer Beleg für authen­tischen Blues. Der 77-jährige US-amerikanische Songwriter, Sänger und Gitarrist Linsey Alexander zeigt sich in bester Spiellaune ...

Tief aus der Seele

Crystal Shawanda
Church House Blues
(True North)

Nein, Janis Joplin ist nicht wieder­erstanden. Die Kanadierin Crystal Shawanda ist auch kein Klon der zu früh verstorbenen Röhrikone. Mit ihren Stimm­bändern ist die indigene Vokalistin noch vielseitiger. Tief aus ihrer Seele ...

Souliger Rhythm & Blues

Whitney Shay
Stand Up!
(Ruf Records)

Sie mache „energiegeladenen, souligen Rhythm & Blues“, wird die Ruf-Newcomerin und diesjährige Blues-Caravan-Teilnehmerin Whitney Shay im Releaseinfo zu ihrem Labeldebüt zitiert. Trifft diese Aussage in der Tat auf einen Teil ...

Mehr Raum für Blues

Thorbjørn Risager & The Black Tornado
Come On In
(Ruf Records)

Hatten die Dänen beim Vorgänger­album „Change My Game“ den rockigen Anteil an ihrem Stilmix stärker akzentuiert, so räumen sie auf ihrem neuen Longplayer dem Blues wieder breiteren Raum ein. Dabei ...

Stilistische Flexibilität

King Solomon Hicks
Harlem
(Provogue/Mascot)

Er gehört ohne Zweifel neben Männern wie Marcus King oder Christone „Kingfish“ Ingram zur Speerspitze einer neuen Roots- und Bluesgeneration, die das Genre frisch und lebendig zu halten vermag. King Solomon Hicks aus New York singt ...

Ein subtiles Meisterwerk

Ronnie Earl & The Broadcasters
Behind The Blue Door
(Stony Plain)

Die hohe Kunst des Gitarrenspiels hat Ronnie Earl schon immer zelebriert; mit „Behind The Blue Door” gelang Ronald Horvath, so der bürgerliche Name des 66-jährigen Musikers, ein weiteres Meisterwerk des subtilen Blues, Soul und Jazz ...

Ein starkes Album

East Blues Experience
Make It Better
(ohne Label, 62:15)

Besser machen als was? Konkret lässt sich die Aussage nicht beantworten, mit der das Berliner Quartett seine neue Scheibe betitelt hat. Die letzte Albumveröffentlichung liegt immerhin schon zwölf Jahre zurück. Da trifft es „gut machen“ ...

Mitreißend und überzeugend

Teresa James & The Rhythm Tramps
Live!
(Jesi-lu Records)

Kaum hat es die in Texas geborene Sängerin und Keyboarderin Teresa James mit „Here In Babylon“ in der Kategorie „Contemporary Blues Album“ zu einer Grammy-Nominierung geschafft, legt sie nun noch „Live!“ nach. Dass die ...

Von einfühlsam bis kraftvoll

Gregor Hilden & Richie Arndt
Moments Electric
(Fuego, ca. 51 Min.)

Vor zwei Jahren hatten Gregor Hilden und Richie Arndt für „Moments Unplugged“ ihre Songfavoriten der Blues- und Soulgeschichte in Akustikversionen neu interpretiert. Jetzt wiederholten sie das Ganze, griffen diesmal allerdings zu ...

Stimmungsvoller Soul-Blues

Tad Robinson
Real Street
(Severn Records)

Wenn man Tad Robinson heißt, ein heißes Soul-Blues-Album aufnehmen will und Severn Records im Hintergrund hat, was macht man dann? Man sichert sich die Mitarbeit der legendären Hi Rhythm Section um die Hodges-Brüder Leroy ...

Enorm druckvoller Bluesrock

Andreas Diehlmann Band
Point Of No Return
(Mountain Meadow)

„Point Of No Return“ überzeugt durch Eigenständigkeit und mit geradlinigem, enorm druckvollem Bluesrock, der vorrangig in der texanischen Tradition verwurzelt ist. Dass auch Schlagzeuger Tom Bonn und Bassist Volker Zeller ...

Zum Niederknien

The Teskey Brothers
Run Home Slow
(Decca, 45:29)

Josh Teskey hat ein Organ zum Niederknien! Um das zu belegen, müssen nicht einmal die oft zitierten „Anspieltipps“ bemüht werden. Alle elf Songs des zweiten Albums der Teskey Brothers gehen durch Mark und Bein, stehen ...

Zurück zu den Blueswurzeln

Timo Gross
Down To The Delta
(Grand Cru Records)

In Zeiten von Spotify, Napster und anderen Streaming-Diensten gibt Timo Gross ein Statement pro LP ab. Mit der CD „Down In The Delta“ tauchte der Gitarrist und Sänger 2005 in der deutschen Bluesszene auf. Zuvor hatte er seine ...

Traditioneller Rhythm & Blues

The Nick Moss Band feat. Dennis Gruenling
Lucky Guy!
(Alligator Records)

Die Nick Moss Band ist eine der höhrenswertesten Bluesbands, die es auf dem Globus gibt, was mit Songs wie „Ugly Woman“, „Sanctified, Holy And Hateful“ oder „Simple Minded“ unter Beweis gestellt wird. Nick ...

Ein wahrer Ohrenschmaus

William Clarke
Heavy Hittin’ West Coast Harp
(Bear Family)

Liebhaber/innen des gepflegten West-Coast-(Jump-) und Chicago-Blues sowie des fetten chromatischen Harpsounds kommen hier definitiv auf ihre Kosten. Schon mit dem Opener „Let’s Celebrate Life (Gone)“ drückt Clarke mächtig aufs ...

Zwischen den Stühlen

DeWolff
Live & Outta Sight II
(Mascot Label Group)

Einen weiten Bogen schlagen die niederländischen Psychedelic- und Bluesrocker mit diesem Album – bis zurück ins Jahr 2015. Damals erschien „Live & Outta Sight“, eine durchaus hörenswerte Livescheibe. In der Zwischenzeit hat sich ...

Wunderbare Gesamtdynamik

Big Creek Slim
Just Don’t Understand
Live Volume One
(Straight Shooter)

Mit sechs Alben hat der Däne Big Creek Slim seit 2012 bereits unter Beweis gestellt, dass er zu den besten Vertretern des traditionellen Blues gehört. Nun legt er mit Nr. 7 ein Livealbum nach, das nicht ...

Unter Starkstrom

Danny Bryant
Means Of Escape
(Jazzhaus Records)

Der sympathische Brite hat sich auf seinem neuen Album erstmals als Produzent verdingt und damit eine gute Entscheidung getroffen. Sein rockender Blues liegt bei ihm selbst und bei Toningenieur Ian Dowling, der unter anderem mit Soul-Diva ...

Eine LP mit Killersound

Various Artists
New Breed R&B
(Kent Records)

Was alle 14 Titel auf dieser LP eint, sind die großartigen Gesangsvorträge und die durchweg tanzbare Musik – sofern das die alten Knochen noch mitmachen. Neben zwei alten Bekannten (B.B. King mit „Long Gone Baby“ und Johnny ...

Druck im Kessel

The Bluesanovas
Emergency Call For The Blues!
(TimeZone)

Mit „Emergency Call For The Blues!“ setzen The Bluesanovas aus Münster dort an, wo sie mit dem Vorgängeralbum „Bluesanova“ aufgehört hatten: bei traditionellem Blues, den man eher mit den 50er-Jahren in Verbindung bringt als ...

Gelungenes Gesamtkunstwerk

Kyla Brox
Pain & Glory
(Pigskin Records)

Mit Vater Victor hat Kyla Brox vier Alben aufgenommen und sang in dessen Begleitband Blues Train, ehe sie sich selbstständig machte, um eigene Blues-, Soul- und Funksongs zu Gehör zu bringen. „Pain & Glory“ ist ihr bereits neuntes Album, das ...

Mit Talent und Humor

Cash Box Kings
Hail To The Kings!
(Alligator)

Ein amerikanisches Bluesmagazin hat die Cash Box Kings als „eine der besten Bluesbands des Landes“ bezeichnet. Solche Superlative sorgen meist für rollende Augen, doch in diesem Fall lohnt es sich, ein wenig genauer hinzuhören. Die ...

Ausdrucksstarker Gesang

Grady Champion
Steppin’ In – A Tribute To ZZ Hill
(Malaco)

Der 1969 in Canton, Mississippi, geborene Sänger und Harpspieler Grady Champion wurde ursprünglich von Musiker/innen wie Howlin’ Wolf, Koko Tylor und Sonny Boy Williamson (Nr. 2) beeinflusst, orientierte sich jedoch auch an ...

Jump- und Chicago-Blues

AWEK
Let’s Party Down
(ohne Label)

Für die Aufnahme zu ihrer elften CD zog es die französische Band AWEK in die Greaseland Studios von Kid Andersen in San Jose, Kalifornien. Anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens feiert die Band auf ihrem Album die eigene Liebe ...

Quicklebendige Klangzeitreise

Jimmie Vaughan
Baby, Please Come Home
(The Last Music Company)

Einmal mehr hat sich der Texas-Veteran aus dem reichhaltigen Fundus der Blueshistorie bedient, um seine Fans mit einem Studioalbum zu versorgen. Richtig knackig legt er mit dem Titelsong aus der Feder von Lloyd Price als Opener los, ehe ...

Stomper und Chicago-Shuffles

Brother Snakeoil
And The Medicine Men
Cures All (Steeplejack Music)

Dicht dran am originalen US-Südstaatensound ist das durch Roger C. Wade an der Harp verstärkte Quartett, bei dem es rau und rüpelig zur Sache geht. Boogies und rudimentäre Stomper wechseln sich mit Chicago-Shuffles und ...

Let the good times roll!

Tommy Castro and the Painkillers
Killin’ It Live
(Alligator Records)

Seit bereits 30 Jahren macht Stratocaster-Virtuose Tommy Castro nun schon die Bühnen der Welt unsicher. Waren seine früheren Releases noch vom bläsergetränkten Sound des Memphis-Soul geprägt, schlägt Castro seit 2011 ...

Schnoddriger Gesang

Watermelon Slim
Church Of the Blues
(Northern Blues Music)

„I’ll never be post-modern“ singt Watermelon Slim an einer Stelle auf seiner neuen Platte. Und da ist natürlich viel dran, modern oder gar postmodern klingt hier nichts. Im Gegenteil, Slim und sein schnoddriger Gesang sind dreckig ...

Zeitlos und griffig

Seth Rosenbloom
Keep On Turning
(ohne Label)

So ein Albumdebüt flattert einem nicht jede Woche auf den Tisch. Rosenbloom war schon mit 16 Berklee-Stipendiat, er spielt gern teure Boutique-Gitarren der angesagten LsL-Instrumenten­schmiede aus Santa Clarita ...

Hörbare Spielfreude

Kai Strauss & The
Electric Blues All Stars
Live In Concert (Continental)

Den im nordrhein-westfälischen Lengerich lebenden Sänger und Gitarristen Kai Strauss muss man den wenigsten deutschen Bluesfans mit vielen Worten vorstellen. Nach seiner Zeit an der Seite des Sängers und Harpspielers ...

Mit viel Groove und Seele

Big Joe & The Dynaflows
Rockhouse Party (Severn)

Joe Maher, Trommler und Sänger, ist inzwischen seit über 30 Jahren im Geschäft. Mit seiner Band The Dynaflows hat er diverse Scheiben veröffentlicht, zudem als Musiker auf zahlreichen Aufnahmen bekannter Blueser mitgewirkt. Sein neues Album wurde in Kevin McKendrees ...

Groovender R&B

Bloodest Saxophone
Texas Queens 5 (Vizztone/Dialtone)

"Texas Queens 5" ist so ziemlich die beste (und am besten klingende) R&B-Scheibe, die seit Langem in der bluesnews-Redaktion eintraf, und bekommt deshalb die volle Punktzahl – auch wenn die Spieldauer etwas mager ist. Das ist umso ärgerlicher, wenn ...

Gelungener Neustart

Sari Schorr
Never Say Never
(Manhaton)

Alles neu macht im Falle von Sari Schorr nicht der Mai, sondern „Never Say Never“. Mit ihrem vorherigen Album „A Force Of Nature“ hatte die New Yorker Sängerin die Bluesrock-Welt aufgemischt, dies nicht zuletzt dank der Produzentenunterstützung durch ...

Im Zeichen des Soul und Blues

Scott Sharrard
Saving Grace
(We Save Music)

Gut zehn Jahre ließ Scott Sharrard ins Land ziehen, bevor er nach seinem Erstlingswerk „Ante Up“ nun mit „Saving Grace“ ein weiteres Album nachlegte. Mangelndes musikalisches Engagement war es ganz sicher nicht, das ihn zu einer solchen Pause ...

Lässiger Südstaaten-Sound

Jonathon Long
Jonathon Long
(Wild Heart Records)

Wer sich nicht zwischen Blues, Country, Southern Rock und Folk entscheiden möchte, sollte jetzt aufpassen, denn Jonathon Long aus Louisiana bringt alle vier Genres gekonnt unter einen Cowboyhut. Nicht nur, dass der junge Musiker genau weiß, was er mit ...

Gewaltig gut gelungen

Whitney Shay
A Woman Rules The World
(Little Village Foundation)

Wenn man auf einschlägigen Videoplattformen nach Whitney Shay sucht, findet man Videos einer guten Sängerin, die mit anständigen Bands Standards zum Besten gibt. Wenn man sich ihr aktuelles Album anhört, dann staunt man. Was hier geboten wird, ist absolute ...

Schroff und minimalistisch

Damon Fowler
The Whiskey Bayou Session
(Whiskey Bayou Records)

Mit beißender Schärfe bohrt sich die Telecaster ins Ohr, nackt wie Leo Fender sie schuf. Dazu kommen der unauffällig groovende Bass von Todd Edmunds und Justin Headleys auf den Punkt gespielte Drums, so knallig-direkt abgemischt, dass sich der ...

Neue Klangschattierungen

Henrik Freischlader Band
Hands On The Puzzle
(Cable Car Records)

Nach Trio-, Quartett- und zuletzt gar einer kurzlebigen Oktettbesetzung präsentiert sich das aktuelle Line-up der Henrik Freischlader Band mit den Neuzugängen Roman Babik (keyb), Marco Zügner (sax), Armin Alic (bs) und Moritz Meinschäfer (dms) nunmehr im ...

Hörbuchartiges Roadmovie

Archie Lee Hooker And The Coast To Coast Blues Band
Chilling (DixieFrog)

Der Hooker-Clan scheint doch umfangreicher als ge­dacht. Nun also macht Archie Lee Hooker, Jahrgang 1949, Neffe und Ziehsohn des großen John Lee, mit dem Album „Chilling“ auf sich aufmerksam, und das auf äußerst angenehme Weise. Was an ihm selbst und seinem ...

Ein Sahnestück!

Dr. Wu’
Ridin’ With … Dr. Wu’, Vol. 5
(ohne Label)

Dr. Wu’ sind die beiden Gitarristen Jim Ashworth und Bryan Freeze aus Fort Worth, Texas, die seit mehr als einem Jahrzehnt ihr Texas Blues Project verfolgen, bei dem sie neben einer Menge Gästen auch immer wieder die kompetente Hilfe von Buddy Whittington ...

Chicago-Blues erster Güte

Kai Strauss
The Blues Is Handmade
(Continental Blue Heaven, LP)

„A Vinyl only ‘Best of’ Collection taken from Kai Strauss’ first three albums” heißt es zur ersten LP-Veröffentlichung des Gitarristen und Sängers. Genau genommen wurden die neun Songs aber ursprünglich auf den Strauss-Silberlingen Nr. 3, 4 und 5 ver­öffentlicht, denn nach ...

Ein eingespieltes Team

Big Daddy Wilson
Songs From The Road
(Ruf Records, DVD + CD)

Nach seiner Rückkehr zu Ruf Records hat nun auch Wilson Blount, besser bekannt als Big Daddy Wilson, Livematerial für ein Doppelpack aus der Reihe „Songs From The Road“ ab­geliefert. Aufgenommen wurden die 15 Tracks der DVD (bzw. zwölf der CD) ...

Rootsblues aus Belgien

Shakedown Tim
& The Rhythm Revue

Shakedown’s Th’owdown
(Rhythm Bomb Records)

Eines der stärksten Roots­blues-Alben des Jahres wird diese zweite CD der belgischen Formation um Shakedown Tim (Ielegems) sein. Während der Vorgänger von Nico Duportal produziert wurde, stand diesmal James Harman parat ...

Nah an der Genialitär

James Harman
Fineprint
(Electro-Fi Records)

Es gab Zeiten, da war nicht ganz klar, in welche Richtung es James Harman ziehen würde. Genie und Wahnsinn schienen dicht beieinanderzuliegen. Doch das ist vorbei, wie auch die neue CD des Bluesharmonika-Meisters bestätigt. „Fineprint“ wurde, wie einige der vorherigen Harman-Produktionen ...

Southernrock-Böller

Black Stone Cherry
Family Tree
(Mascot/Provogue)

Während manche die Zahl 13 argwöhnisch meiden, platziert das Quartett aus Kentucky mit Vorsatz ebenso viele Kompo­sitionen auf seinem sechsten Studiosprössling. Der entpuppt sich als formidabler Southern­rock-Böller: Der Boogie- und Blues-Songkern ist mit fetten, klar Hardrock-affinen ...

Big-Easy-Grooves

Marcia Ball
Shine Bright
(Alligator Records)

Die Booklet-Widmung „De­dicated to Allen Toussaint, Fats Domino and Buckwheat Zydeco“ unterstreicht, wohin die Reise auf dem neuen Album der texanischen Pianistin, Sängerin und Songschreiberin geht: in den musikalischen Schmelztiegel New Orleans sowie das sumpfige Umland ...

Ein Album, das sprachlos macht

Kim Wilson
Blues & Boogie Vol. 1
(Severn Records)

Dass Kim Wilson den Chicago-Blues liebt, dürfte niemanden verwundern. Dass er aber in solch gekonnter Art und Weise wie auf seiner neuen Scheibe mit der Ära seiner Idole musikalisch zu verschmelzen weiß, das macht einen dann doch ein wenig sprachlos. Wilson und seine ...

Ein exzentrische Süppchen

Wellbad
The Rotten
(Blue Central Records)

Nur einen Euro für jeden er­hobenen Anspruch, den Blues modernisieren zu wollen, ins Phrasenschwein und jeder Musikjournalist hätte binnen kurzer Zeit ausgesorgt. So lässt sich der übliche Konter, dass auch die Modernisierer nur das Wasser neu aufbereiten, mit dem zuvor schon die Großen der ...

Groovendes Alterswerk

Van Morrison
Roll With The Punches
(Caroline International)

Van Morrison hat im Laufe seiner langen Karriere schon auf diversen musikalischen Hoch­zeiten getanzt, wobei Blues und R&B bereits in den Sechzigern eine wichtige Rolle in seinem Schaffen spielten, als er etwa mit der Gruppe Them seinen ersten Hit in den UK-Charts mit einem Cover von Big Joe Williams’ ...

Retro- und Old-School-Sounds

B.B. & The Blues Shacks
Reservation Blues
(Rhythm Bomb Records)

Aufgenommen im heimischen Hildesheim, markiert das zweite Album der Blues Shacks nach dem Besetzungswechsel auf Drumhocker und Klavierstuhl bzw. Orgelbank zugleich das Ende ihrer Zusammenarbeit mit dem Bremer CrossCut-Label, auf dem sie seit 2001 diverse ...

Zwei Generationen des Blues

Lonnie Shields Band
Code Blue
(New Millennium Records, 62:28)

Ursprünglich vom Gospel ge­prägt, widmete sich der amerikanische Sänger und Gitarrist Lonnie Shields zunächst dem Soul und Funk, bevor er sich vermehrt auch dem Blues zuwandte und an der Seite von alten Größen wie Frank Frost oder Big Jack Johnson ...